Neuer Glanz

Überraschender "Gold"-Fund während WUK-Sanierung

Drei Jahre lang wurde das Wiener Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) saniert, nun sind die Arbeiten abgeschlossen. Auch "Gold" wurde dabei entdeckt.

Wien Heute
Überraschender "Gold"-Fund während WUK-Sanierung
Die neue WUK-Geschätsleiterin Stefanie Steinwendtner freut sich über die abgeschlossene Sanierung.
Gerhard Pfeffer, Franziska Liehl

"Alles neu", lautet das Motto im WUK: Stefanie Steinwendtner hat mit Anfang März die Geschäftsleitung für die Bereiche Kultur und Verwaltung von Vincent Abbrederis (ging in Pension) übernommen. Gemeinsam mit Christoph Trauner (Bildung und Beratung) bildet sie nun das Führungsduo.

Nicht neu, dafür aber ausgesperrt wurde das Frauenlesbenzentrum (FZ), das – wie "Heute" berichtete – drei Stockwerke des WUK nutzte und nun nach der Sanierung nicht mehr in die Räumlichkeiten darf.

Schlagmetall-Stuck wurde entdeckt

Rund drei Jahre lang dauerte die Sanierung des WUK, nun erstrahlt das Kulturzentrum in der Währinger Straße (Alsergrund) in neuem Glanz. Geglänzt hatte es auch bei den Sanierungsarbeiten – im Zuge derer wurde an der Decke in den ehemaligen Wohnräumen von Georg Sigl, dem Bauherren der ehemaligen Lokomotiv-Fabrik, ein sogenannter Schlagmetall-Stuck entdeckt. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Gold-Imitation.

Mitarbeiter des Bundesdenkmalamtes legten den Stuck frei und restaurierten nicht nur diesen, sondern auch die Wände, Holzvertäfelungen und Fensterelemente. Auch das feudale Stiegenhaus mit Marmor-Elementen und Malereien wurde wieder erneuert.

Sanierung des WUK

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    Für den Einbau des Liftes im Severin-Trakt musste eine Stiege versetzt werden.
    Für den Einbau des Liftes im Severin-Trakt musste eine Stiege versetzt werden.
    Franziska Liehl

    Barrierefreiheit im Fokus

    Ein Großteil der Sanierungsarbeiten betraf die Barrierefreiheit: So wurden drei Liftanlagen, 44 Meter Rampen und barrierefreie WC-Anlagen errichtet. Als Herausforderung stellte sich der Lift-Einbau im Severin-Trakt heraus: Hier musste gleich eine ganz Treppe versetzt werden.

    Weiters wurden die obersten Geschoßdecken gedämmt, 419 Fenster, 230 Türen und die Elektro-, Heizungs- sowie Sanitäranlage erneuert bzw. saniert. Eine neue Lüftungsanlage mit Rückkühler sorgt nun für frische Luft im großen Veranstaltungssaal.

    Neue PV-Anlage am Dach

    Auch auf den ökologischen Aspekt wurde nicht vergessen: So wurden 285 Quadratmeter Gründächer sowie eine Photovoltaikanlage am Dach (sie deckt künftig 30 % des eigenen Strombedarfs) errichtet und alte Beleuchtungskörper gegen 500 neue LED-Leuchtsysteme ausgetauscht (Einsparung von 44.000 kWh/Jahr).

    Besondere Aufmerksamkeit wurde der Fassaden-Begrünung zu teil: Rund 2.000 Quadratmeter Wilder Wein wurden im Zuge der Fassadenrestaurierung abgenommen, eingepackt und in Folge wieder angebracht. Die Pflanzen haben dies gut überstanden und sind schon wieder stark ausgewachsen.

    Sanierung kostete 25,8 Millionen Euro

    Den Mammutanteil der Kosten übernahm mit 25,8 Mio. Euro die Stadt Wien. Weitere zwei Mio. Euro steuerte der Verein WUK selbst bei, wobei man neben Spenden und Fundraising auch auf Fördergelder des Bundes für die Ökologisierung von Kunst- und Kulturbetrieben zurückgreifen konnte.

    Im Rahmen eines Festaktes heute, Freitag, feierten u.a. Sozial-Stadtrat Peter Hacker, die Alsergrunder Bezirksvorsteherin Saya Ahmad sowie Kultur-Stadträtin Veronica Kaup-Hasler (alle SPÖ) die Neueröffnung des WUK: "Der Stadt Wien ist die Vielfalt des kulturellen Schaffens in allen Sparten und Bereichen sehr wichtig. Aus diesem Grund unterstützen wird das WUK, das als einzigartiges Kulturzentrum seit vielen Jahren unterschiedlichste Formen des urbanen Miteinanders möglich macht", so Kaup-Hasler.

    WUK ist eine Institution

    Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) freut sich über den Abschluss der Arbeiten: "Die Sanierung des WUK bedeutet nicht nur die Renovierung eines Gebäudes, sondern auch die Stärkung des kulturellen Herzschlags Wiens." Auch Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) wies auf die Bedeutung des WUK hin: "Das denkmalgeschützte Wiener WUK ist ein wichtiger Teil der Wiener Kulturgeschichte. Ich freue mich sehr, dass das WUK als Institution und als eines der vielseitigsten Kulturzentren Europas durch das umfassende Sanierungspaket, das die Stadt Wien geschnürt hat, erhalten bleibt."

    Die Bilder des Tages

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      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • Das Wiener Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) wurde nach einer dreijährigen Sanierung wiedereröffnet, wobei neben anderen Verbesserungen auch ein Schlagmetall-Stuck entdeckt wurde
      • Die Renovierung kostete insgesamt 25,8 Millionen Euro und umfasste auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit und ökologischen Nachhaltigkeit, wie den Einbau von Gründächern, einer Photovoltaikanlage und LED-Leuchten
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