Kategorie 5
Über 300 km/h! Hurrikan Beryl fegt auf Traumstrände zu
So früh wie nie zuvor seit Messbeginn gibt es derzeit einen Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf dem Atlantik. Dieser steuert nun auf Mexiko zu.
Der Wirbelsturm Beryl dreht derzeit im Karibischen Meer etwa 700 km südöstlich der Dominikanischen Republik seine Kreise. Laut UWZ-Experte Konstantin Brandes ergaben jüngste Messungen dabei mittlere Windgeschwindigkeiten von 270 km/h, die Böen liegen sogar über 300 km/h. Die Zuggeschwindigkeit ist dagegen ziemlich langsam, mit nur 35 km/h zieht der Hurrikan der Kategorie 5 aktuell nach Nordwesten.
Bereits gestern ist Beryl über die Kleinen Antillen gezogen und hat dort wie erwartet eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Hier Videos aus Grenada und Barbados:
Wie geht es nun weiter?
Aktuell befindet sich Beryl zum Glück über dem offenen Meer und bedroht keine bewohnte Region akut. Das wird sich aber morgen ändern, wenn der Hurrikan nur unwesentlich schwächer knapp südlich der Insel Jamaika vorbeizieht. Danach führt die weitere Zugbahn weiter nach Westen, am Freitag dürfte es zum Landgang auf der Halbinsel Yucatan (Mexiko) bzw. im Norden von Belize kommen.
Auch auf der nachfolgenden Böen-Prognose sieht man gut die nun kommende Zugbahn von Beryl:
Dieser Hurrikan hat selbst Fachleute überrascht, ist es doch mit Abstand der früheste je registrierte Hurrikan der Kategorie 5 auf dem Atlantik. Der bisherige Spitzenreiter war Emily im Juli 2005, damals aber rund zwei Wochen später dran.
Ein Mitgrund für einen solchen frühen extrem starken Wirbelsturm sind mit Sicherheit die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in der Region bzw. im Entstehungsgebiet Beryls. In der nächsten Grafik ist vereinfacht gesagt die Energie aufgetragen, die 2024 (dicke, rote Linie) in der Karibik einem Hurrikan zur Verfügung steht. Wir sehen, dass derzeit Energiewerte gemessen werden, wie üblicherweise (blaue Linie) erst am Ende des Sommers bzw. im Herbst (September + Oktober). Dann ist ja auch die eigentliche Hochsaison für Hurrikane. Noch nie seit Messbeginn gab es aber schon Anfang Juli derart viel Energie im Meer – eine direkte Folge der hohen Wassertemperaturen.
So überrascht es kaum, dass Beryl sich in nur 48 Stunden von einem "normalen" Tiefdruckgebiet zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickeln konnte. Auch das ist für den Juli ein absolutes Novum seit Beobachtungsbeginn.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Hurrikan Beryl, der sich derzeit im Karibischen Meer befindet, hat sich ungewöhnlich früh zu einem Hurrikan der Kategorie 5 entwickelt und steuert nun auf Mexiko zu
- Der Sturm hat bereits Verwüstung auf den Kleinen Antillen hinterlassen und wird voraussichtlich südlich von Jamaika vorbeiziehen, bevor er am Freitag auf die Halbinsel Yucatan oder den Norden von Belize trifft
- Die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in der Region haben zu dieser extremen Entwicklung beigetragen