Vermisstenzahl stark gestiegen

Über 20.000 Minderjährige in Österreich verschwunden

In den letzten Jahren sind 50.000 minderjährige Migranten verschwunden. In Italien werden die meisten Minderjährigen vermisst, dann folgt Österreich.

David Winter
Über 20.000 Minderjährige in Österreich verschwunden
Ein Flüchtling an der griechisch-mazedonischen Grenze, Die Zahl minderjähriger Flüchtlinge, die verschwunden sind, ist in den letzten Jahren gestiegen.
DIMITAR DILKOFF / AFP / picturedesk.com

Es sind erschreckende Zahlen, die nun veröffentlicht wurden. Laut dem Online-Medium "Lost in Europe" sind EU-weit in den letzten drei Jahren mehr als 50.000 Minderjährige verschwunden. In Österreich verschwinden demnach am zweitmeisten Kinder und Jugendliche.

Bei den verschwundenen Burschen und Mädchen handelt es sich um Minderjährige aus Migrantenfamilien. Sie kommen ohne Begleitung von erwachsenen Angehörigen in Europa an.

Hier verschwinden die meisten Minderjährigen

Zwischen 2021 und 2023 sind mindestens 51.433 minderjährige Migrantinnen und Migranten in der Europäischen Union verschwunden. Die Daten sind aber unvollständig. Von den 28 EU-Ländern sowie Moldawien, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz antworteten nur 20 auf die Anfragen der Journalistinnen und Journalisten. Informationen zu Vermisstenfällen stellen nur 13 Länder zur Verfügung.

Die höchste Zahl an vermissten unbegleiteten Minderjährigen gab es in Italien. Zwischen 2021 und 2023 wurden 22.899 registriert. Österreich folgt dicht dahinter mit 20.077. Dann kommen Belgien (2.241), Deutschland (2.005) und der Schweiz (1.226).

Bereits mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder, berichtet das UN-Flüchtlingsagentur UNHCR. Die Gründe, weshalb sie ihre Heimat verlassen, sind vielfältig. Hierzulande stammen die meisten unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden aus Afghanistan, gefolgt von Kindern aus Syrien, dem Irak oder Somalia.

Vermisstenzahl deutlich gestiegen

Die Zahl der vermissten Kinder könnte sogar noch höher sein, da die Daten oft uneinheitlich und unvollständig sind und viele Länder in Europa nicht einmal Daten über vermisste unbegleitete Minderjährige erheben. Die Generalsekretärin von Missing Children Europe, Aagje Ieven bezeichnete die Zahlen als "besorgniserregend". "Die steigende Zahl der Meldungen über vermisste unbegleitete Minderjährige ist eine deutliche Erinnerung an den riesigen Eisberg, der sich unter der Oberfläche abzeichnet", erklärte Ieven gegenüber "Lost in Europe".

Brisant ist vor allem die Entwicklung: Zwischen 2018 und 2020 gab es laut "Lost in Europe" mindestens 18.000 vermisste unbegleitete Minderjährige waren. Die neuesten Daten aus dem Jahr 2024 zeigen, dass die Zahlen erheblich gestiegen sind.

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