Terror-Anschlag
Über 130 Tote – jetzt bricht Putin sein Schweigen
Bei einem Terror-Angriff in Moskau sind mindestens 133 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Jetzt bricht Wladimir Putin sein Schweigen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau als "barbarische terroristische Tat" verurteilt. In einer Fernsehansprache sagte Putin am Samstag, alle vier Angreifer seien festgenommen worden und hätten versucht, in die Ukraine zu fliehen. Nach ersten Erkenntnissen sei dort ein "Fenster" für ihren Grenzübertritt vorbereitet worden. Alle Verantwortlichen, die hinter den Angreifern stehen, würden ausfindig gemacht und "bestraft".
Putin ordnete zudem einen Tag der nationalen Trauer für Sonntag an. "Mein tiefstes Beileid für diejenigen, die Angehörige verloren haben", sagte Putin. Durch den Angriff der bewaffneten Männer auf die Konzerthalle bei Moskau wurden mindestens 133 Menschen getötet. Putin sprach von einem "blutigen Massenmord".
Spurensicherer am Tatort des Terroranschlags auf Crocus City Hall in Moskau
Russische Bevölkerung trauert um Anschlagsopfer
Die Trauer und Bestürzung ist nach dem Terroranschlag mit über 130 Todesopfern nahe Moskau groß. Bei der Konzerthalle versammeln sich zahlreiche Menschen, darunter wohl viele Angehörige und Freunde der Verstorbenen, und legen Blumen nieder.
Putin wird sich auch Kritik stellen müssen. Russland ist nämlich nach Angaben aus Geheimdienstkreisen vorab von den USA vor einem möglicherweise bevorstehenden Anschlag der Terrororganisation Islamischer Staat gewarnt worden. US-Geheimdienste hätten in den vergangenen Wochen herausgefunden, dass die IS-Zelle in Afghanistan einen Anschlag in Moskau plane, sagte ein ranghoher US-Geheimdienstvertreter der Nachrichtenagentur AP. Über vertrauliche Kanäle habe man diese Informationen kürzlich an Russland weitergegeben. Der Geheimdienstvertreter wollte sich nur anonym äußern, weil er nicht befugt war, diese Informationen öffentlich weiterzugeben.