Magnitude 4,5
Über 100 Schäden – die Bilanz nach dem Erdbeben in NÖ
Es war exakt 2.59 Uhr, als in der Nacht auf Donnerstag die Erde in Niederösterreich bebte. Nun zieht die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) Bilanz.
In der Nacht erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 4,5 den Großraum Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen). Bei einem Beben dieser Größenordnung können vereinzelt sogar Schäden auftreten, erklärte Seismologin Anna Smith von GeoSphere Austria. Tatsächlich: Noch im Laufe des Tages wurde bekannt, dass einige Häuser in der Region nicht unbeschadet blieben.
Innerhalb der ersten sieben Stunden sind beim Österreichischen Erdbebendienst über 2.700 Meldungen der Bevölkerung eingetroffen. Die Erschütterungen waren im Bereich des Epizentrums stark zu spüren, viele Personen sind erschrocken, einige flüchteten ins Freie. Es wurde berichtet, dass viele kleine Gegenstände umgefallen und einige Bücher aus Regalen gefallen seien, Möbel sich deutlich bewegt hätten.
Aus der Region um das Epizentrums wurden der GeoSPhere Austria bereits über 100 leichte Gebäudeschäden gemeldet, die meisten betrafen Risse im Verputz, aber auch kleinere Verputzteile lösten sich von den Wänden. "Die Erschütterungen wurden auch in den Bundesländern Steiermark, Burgenland und Wien, sowie in Oberösterreich bis Wels wahrgenommen", so Seismologin Christiane Freudenthaler.
Immer wieder Erdbeben
Die Region Semmering war auch in der Vergangenheit von Erdbeben betroffen, das stärkste ereignete sich am 27. Oktober 1964 mit einer Magnitude von 5,3. Aufgrund der relativ großen Herdtiefe von etwa 15 km gab es keine größeren Gebäudeschäden. Die Erschütterungen wurde damals auch in Wien stark verspürt, es kam sogar zu einer Unterbrechung der Vorstellung im Burgtheater.
Erst in den vergangenen drei Jahren war die Region Gloggnitz am Fuße des Semmerings von einer Erdbebenserie betroffen. Das stärkste Beben am 30. März hatte eine Magnitude von 4,2, mehr als 40 Beben in der Region wurden von der Bevölkerung gespürt.