"Beängstigend"
Stärke 4,4 – schweres Erdbeben in NÖ bis Wien spürbar
Ein nächtliches Erdbeben sorgte bei vielen Niederösterreichs für Schrecken. Die Erschütterungen waren weit über Österreichs Grenzen hinaus spürbar.
Seit der Erdbebenserie in Neunkirchen (NÖ) im Jahr 2021 hat die Erde nicht mehr derart stark gebebt – da kam auch die jüngste Erdbebenserie in Tirol nicht heran. Wie berichtet, wurden dort in den vergangenen Wochen hunderte Erschütterungen registriert. Dutzende davon wurden von der Bevölkerung verspürt, nicht nur einmal wurde sie beispielsweise in Kitzbühel aus dem Schlaf gerüttelt.
Nun hat es wieder einen der berüchtigten Hotspots Österreichs getroffen. Vor den Toren des Semmering-Kurorts (Bezirk Neunkirchen) bebte um 2.59 Uhr die Erde. Laut Erdbebendienst der GeoSphere Austria erreichte es eine Stärke von 4,4 auf der Richterskala. "Es kann bei dieser Magnitude vereinzelt zu leichten Schäden kommen", so Seismologin Anna Smith.
In gesamter Ostregion spürbar
Um zu wissen, wie stark das Erdbeben verspürt wurde, reicht ein Blick in de sozialen Netzwerke. Wienerwald, Pinkafeld, Gloggnitz, Wiener Neustadt – sogar aus Krems und Graz gingen Meldungen ein. Viele wurden aus dem Schlaf gerüttelt, andere merken nun erst, weshalb sie um 3 Uhr plötzlich wach im Bett lagen.
"Auch in Wien hat's gebebt", berichtet ein Nutzer. "Wenn das Bett wackelt, ist das ein beängstigendes Gefühl." Ein Blick auf die Karte bestätigt die Fühlbarkeit im gesamten Osten Österreichs. Das Beben war demnach potentiell bis weit über Wien hinaus, bis nach Bratislava und weiten Teilen Sloweniens und Ungarns zu spüren.
In den nächsten Tagen muss mit hoher Nachbebenaktivität gerechnet werden. Grund für die hier so häufig stattfindenden Beben ist die Mur-Mürztal-Störung. Millimeter-Verschiebungen in der dort liegenden Bruchzone am Wiener Becken in Richtung Nordosten führen immer wieder zu teils heftigen Erdstößen.