Station Thaliastraße
U6-Stop ist nichts für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen
An der Thaliastraße U6 kämpfen Rollstuhlfahrer und Eltern mit fehlender Barrierefreiheit. Der Ottakringer ÖVP-Bezirksobmann fordert schnelle Lösungen.
Die U6-Station Thaliastraße stellt für Rollstuhlfahrer eine scheinbar unüberwindbare Barriere dar – denn es gibt keinen Lift. So können weder Rollstuhlfahrer noch Eltern mit Kinderwägen den Eingang bei der Thaliastraße/Lerchenfelderstraße benutzen. Sie müssen stattdessen 200 Meter zu einem anderen Ausgang ausweichen. Die wenigen Rolltreppen, die vorhanden sind, sind oft außer Betrieb oder dürfen aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden – eine Misere, die sich seit Jahren hinzieht.
Für den Ottakringer ÖVP-Obmann Stefan Trittner ist das ein unhaltbarer Zustand – er macht sich für eine Umgestaltung der Station stark: "Wer auf Barrierefreiheit angewiesen ist, muss unglaubliche 200 Meter im Freien bis zum nächsten Eingang zurücklegen – bei jedem Wetter! Das kann nicht länger so weitergehen!" Ein Antrag der Bezirks-ÖVP, der Stadtrat Peter Hanke (SP) und die Wiener Linien auffordert, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, wurde bereits in der Verkehrskommission einstimmig angenommen.
"Station ist ein öffentliches Klo!"
Doch der fehlende Lift ist nicht das einzige Problem an der Station. Laut Trittner sei der Durchgang bei den Ticketautomaten besonders nachts düster und unheimlich. "Durch die schlechte Beleuchtung und die mitten im Weg stehenden Automaten fühlt sich niemand sicher", kritisiert er. Der Vorschlag, die Automaten näher bei den Rolltreppen anzubringen und die gesamte Passage besser auszuleuchten, wurde bereits diskutiert.
Neben der fehlenden Barrierefreiheit und den Sicherheitsproblemen hat die Station laut Trittner auch ein Hygieneproblem. "Die Gäste der umliegenden Würstel- und Kebabstände müssen in die umliegenden Grünflächen ausweichen – die U-Bahn-Station ist quasi ein öffentliches Klo", empört sich Trittner. Dieser Zustand sei nicht nur unhygienisch, sondern auch für die Fahrgäste und Anwohner äußerst unangenehm. "Die Fahrgäste haben ein Recht darauf, sich in einer sauberen, gut beleuchteten und sicheren Umgebung zu bewegen", prangert der ÖVP-Politiker an. Auch die vielen Graffitis sind ihm ein Dorn im Auge.
Abstimmung in Bezirksparlament
"Wir haben einen Antrag in die Bezirksvertretung eingebracht, der all diese Punkte adressiert. Die Verkehrskommission hat diesen Antrag bereits einstimmig angenommen, doch jetzt müssen auch Taten folgen", fordert der ÖVP-Bezirkschef. Bei der nächsten Sitzung des Bezirksparlaments in Ottakring wird über den Antrag abgestimmt – er ist zuversichtlich, dass danach gehandelt wird. "Es kann nicht sein, dass die Station so vernachlässigt wird, während täglich so viele Menschen darunter leiden", so Trittner abschließend. "Es muss Schluss sein mit der jahrelangen Untätigkeit. Die Fahrgäste und Anrainerinnen haben ein Recht auf eine moderne und sichere Station!"
Auf den Punkt gebracht
- Die U6-Station Thaliastraße stellt für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen aufgrund fehlender Lifte und oft defekter Rolltreppen eine große Herausforderung dar, was seit Jahren ein ungelöstes Problem ist
- Zusätzlich gibt es Sicherheits- und Hygieneprobleme, die von der ÖVP Ottakring kritisiert werden, und es wurde ein Antrag zur Verbesserung der Situation in der Verkehrskommission einstimmig angenommen, auf dessen Umsetzung nun gewartet wird