Wien

"U4" wirft Rettungsanker gegen sexuelle Belästigung 

Mitarbeiter von Clubs werden zum Thema sexuelle Belästigung geschult. Das "U4" ist das dritte Lokal, das der Kampagne "Ich bin dein Anker" mitmacht.

Heute Redaktion
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal und U4-Geschäftsführer Michael Gröss zum Start der Kampagne "Ich bin dein Rettungsanker" zur Prävention sexueller Belästigung in der Club und Disco Szene.
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal und U4-Geschäftsführer Michael Gröss zum Start der Kampagne "Ich bin dein Rettungsanker" zur Prävention sexueller Belästigung in der Club und Disco Szene.
Martin Votava

Nach dem Club Volksgarten und der Bar Stehbeisl konnte mit dem Kultclub "U4" nun ein weiterer Kooperationspartner in der Lokalszene gewonnen werden, der aktiv gegen sexuelle Belästigung in seinem Lokal vorgeht.

Unbeschwert feiern, tanzen, Party machen – für Frauen und Männer, ohne Angst vor Belästigung und ohne unangenehme, übergriffige Momente im typischen Club-Setting aus Alkohol, Gedränge und Ausgelassenheit. Damit das Ausgehen unbeschwert bleibt, ist die Wiener Kult-Diskothek "U4" jetzt Teil der Initiative "Ich bin dein Rettungsanker“. Damit positioniert sich das U4 klar gegen sexuelle Belästigung.

Im "U4" ist kein Platz für sexuelle Belästigung

"Lokale, die bei der Kampagne 'Rettungsanker‘ mitmachen, signalisieren klar: Hier ist kein Platz für sexuelle Belästigung! Wichtig ist, dass jede Frau ernst genommen wird, wenn sie sich belästigt fühlt. Alle Mitarbeiter*innen des "U4" wurden geschult, um sensibel zu reagieren und zu unterstützen, wenn Frauen von sexueller Belästigung betroffen sind“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. "Beim Feiern sollen sich alle wohlfühlen. Wenn Frauen belästigt werden oder sich unsicher fühlen, ist es wichtig, dass es Ansprechpersonen gibt.“

Rund 40 Mitarbeiter (Securitys, alle Angestellten der Diskothek, auch die Gläserwäscher und Geschäftsführer) des "U4" wurden von Mitarbeiterinnen des Wiener Frauenservice geschult, wie sie sexuelle Belästigung erkennen und wie sie deeskalierend eingreifen können.

Safe Space ist eine Herausforderung im Club-Setting

"Eine unserer obersten Prioritäten ist es, dass sich unsere Besucher*innen bei uns im "U4" sicher und wohlfühlen. Keine kleine Herausforderung im Club-Setting mit Alkohol, Gedränge und ausgelassener Stimmung, aber für unser ganzes Team ist es eine Herzensangelegenheit diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen. Deswegen sind wir froh, dass die Stadt Wien hier Angebote wie den "Rettungsanker“ und den Frauennotruf zur Verfügung stellt“, so "U4"-Geschäftsführer Michael Gröss.

Zu den "16 Tagen gegen Gewalt“ läuft aktuell eine wienweite Informationskampagne. Unter dem Motto "Nichts ist O.K. bei K.O.-Tropfen!“ ruft die neue Kampagne zu Aufmerksamkeit und Zivilcourage auf – dazu, hinzuschauen und zu helfen. Auch im U4 werden im Rahmen der groß angelegten Bewusstseinskampagne zu K.O Mitteln Freecards mit dem Slogan "Ist dein Getränk O.K. oder K.O.?“ aufgelegt.

Schon 1.500 Mitarbeiter als Rettungsanker geschult

Vor vier Jahren startete Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál die Kampagne "Ich bin dein Rettungsanker“ auf dem Donauinselfest. Seitdem wird sie in ganz Wien ausgerollt, z.B. in den Wiener Bädern oder den Wiener Linien. Bislang wurden rund 1.500 Mitarbeiter im Rahmen der Kampagne geschult.

Wer sich an der Kampagne beteiligen will, schreibt an rettungsanker@ wien.gv.at.

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