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TV-Star: "Sie hatte alles, jetzt hat sie nichts"
Es sind Tage des blanken Horrors, die Alona L. auf ihrer Flucht aus der Ukraine erlebte. "Heute" hat mit der jungen Frau gesprochen.
In Wien kam Alona L. aus der Ukraine mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Sie ist mit ihrem Verlobten, dem Wiener Thomas Maurer – bekannt aus der ATV-Serie "Das Geschäft mit der Liebe" – dem Krieg um Haaresbreite entkommen. Nun bangt die 38-Jährige jedoch um ihre Mutter und ihre 14 Jahre alte Tochter, die sich noch immer in dem Land befinden, dem Russland den Krieg erklärt hat. "Sie hatte alles, jetzt hat sie nichts", sagte Thomas Maurer im Gespräch mit "Heute".
Warum? Alona L. ist schwanger und hat derzeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die Designerin saß tagelang mit ihrem zukünftigen Ehemann, ihrer Mutter und ihrer Tochter in einem Auto, bis das Vierergespann in der Stadt Uschhorod, einer Stadt im Westen der Ukraine, die aufgrund ihrer Nähe zur slowakischen und ungarischen Grenze als relativ sicher gilt, auf Wiener Diplomaten und mehrere Beamten der Spezialeinheit "COBRA" traf.
Dort bot man der Schwangeren an, ihr über die Grenze zu helfen – allerdings ohne die Mutter und die Tochter. Das ersparte der Ukrainerin drei Tage des Wartens am Grenzübergang zu Ungarn, die aufgrund ihrer Schwangerschaft und gesundheitlichen Probleme äußerst riskant für Alona L. gewesen wären. Thomas Maurer und seine Verlobte willigten ein und ließen sich von den Diplomaten über die Grenze bringen.
Bildstrecke: Krieg in der Ukraine
"Es geht mir furchtbar, wenn ich an meine Mutter und an meine Tochter denke", sagte Alona L. im Gespräch mit "Heute". Nun versucht das Ehepaar in spe von Wien aus, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Mutter und die Tochter der Ukrainerin endlich in Wien in die Arme schließen zu können. Zudem quälen Alona L. Geldsorgen - ihre Existenz liegt in Trümmern. Sie hat nun extra eine Spendenkampagne ins Leben gerufen – hier kann man ihr helfen, ihre Mutter und ihre Tochter zu versorgen.
"Fast hätte man geschossen"
Auf dem Weg aus dem Kriegsgebiet kam es zu einer besonders gefährlichen Situation, wie Alona L. im "Heute"-Interview erzählte. "Wir haben auf Empfehlung der Österreichischen Botschaft in Kiev unser Auto mit Österreich-Fahnen ausgekleidet". Das habe den Sinn gehabt, dass Soldaten gleich wüssten, es handle sich in dem Auto um Österreicher. "Damit sie nicht schießen", so die Idee der Diplomaten. Die Aktion bewirkte jedoch das Gegenteil. "Ukrainische Soldaten haben uns dann darauf aufmerksam gemacht, dass man die Fahne sehr leicht für die roten Streifen halten könne, die die Russen verwenden. Fast hätte man auf uns geschossen", so die 38-Jährige.