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Tuning-Insider spricht über Wiener Kahlenberg-Treffen
In den letzten Wochen trafen sich immer wieder Hunderte junge Männer am Wiener Kahlenberg, um mit ihren Autos und Motorrädern anzugeben. Bei den Treffen hagelte es Anzeigen und auch an diesem Wochenende wurden 416 Lenker mit überhöhter Geschwindkeit gemessen.
Was früher die Triester Straße war, ist jetzt offenbar die Höhenstraße: Der Wiener Kahlenberg ist seit neuestem der Hotspot in der Roadrunner-Szene, die sich über soziale Medien spontan verabredet. An den vergangenen Wochenenden trafen sich hunderte Auto- und Motorradlenker auf dem öffentlichen Parkplatz und zogen mit quietschenden Reifen die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich.
Allein in der Nacht auf Sonntag waren wieder 300 Fahrzeuge am Kahlenberg unterwegs. Unter den Teilnehmern waren aber nicht nur Wiener - auch Auto-Fans aus anderen Bundesländern fuhren extra in die Bundeshauptstadt, um dabei zu sein. Das Resümee des Treffens: 416 Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit. Der Top-Wert lag laut Polizei bei 150 km/h im Bereich der 50er-Zone.
Tuning-Szene ist gespalten
In den sozialen Medien und der Tuning-Szene sorgen die Treffen am Kahlenberg für viel Gesprächsstoff. Was die einen cool finden, sehen andere als unverantwortlich. "Heute" sprach mit Mario Domic, der die Tuning-Werkstatt Carbonbon in Währing betreibt. Zu seinen Kunden gehört unter anderem auch Rap-Legende RAF Camora.
Der Wiener Tuner befürwortet im "Heute"-Talk zwar Autotreffen, kritisiert allerdings das Benehmen einiger Lenker vor Ort. "Hatzerl, Burnouts und Drifteinlagen sind an öffentlichen Orten schlichtweg unangebracht. Durch solche Leute kommen wir Tuner alle in Verruf", erklärt Domic. Er selbst habe bereits in der Vergangenheit versucht, offizielle Treffen zu organisieren, um Autoliebhabern eine Möglichkeit zu geben, ihr Hobby mit anderen zu teilen. Vorfälle wie jene am Kahlenberg würden es aber besonders schwierig machen, entsprechende Bewilligungen von den Behörden zu bekommen.
"Natürlich sind nicht alle Raser, die am Wochenende am Kahlenberg waren. Aber wie überall gibt es einige Unvernünftige, die es übertreiben müssen", so Domic. Er selbst distanziert sich klar von der Szene und appelliert gleichzeitig an die Teilnehmer, sich und andere nicht zu gefährden.