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Türkei spricht von "tiefer Wunde" durch Biden

Mit scharfen Protesten hat die Türkei auf die Anerkennung der Massaker an den Armeniern als Völkermord durch US-Präsident Joe Biden reagiert. 

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Armenier in den USA protestierten zum Jahrestag des Völkermordes von 1915 vor der Residenz des türkischen Botschafters in Washington, DC. (24. April 2021)
Armenier in den USA protestierten zum Jahrestag des Völkermordes von 1915 vor der Residenz des türkischen Botschafters in Washington, DC. (24. April 2021)
SAMUEL CORUM / AFP / picturedesk.com

Nach der Anerkennung der Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs als Völkermord durch US-Präsident Joe Biden hat die Türkei den US-Botschafter in Ankara einbestellt. Mit der Einbestellung von David Satterfield bringe das türkische Außenministerium seinen Protest gegen Bidens Äußerungen vom Samstag zum Ausdruck, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

 Bidens Äußerungen hätten "eine Wunde" in die Beziehungen beider Länder geschlagen, "die schwer wieder gutzumachen" sei, kritisierte das Ministerium in Ankara laut Anadolu.

Zuvor hatte es Bidens Positionierung "auf das Schärfste" zurückgewiesen.

Laut Türkei Bürgerkrieg statt Völkermord

Biden hatte am Samstag als erster US-Präsident die Einstufung als Genozid vorgenommen. "Wir gedenken all derer, die im Völkermord an den Armeniern während der Zeit der Osmanen gestorben sind", erklärte er zum 106. Jahrestag der Massaker. Der US-Präsident betonte, es handele sich um die Bestätigung einer historischen Tatsache und gehe nicht darum, der Türkei "Vorwürfe zu machen". 

 Die Anerkennung der Geschichte sei wichtig, um zu verhindern, "dass solch eine Gräueltat sich jemals wiederholt".

In einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte Biden am Vortag um Verständnis für den Schritt geworben. Erdogan erklärte jedoch, das Thema dürfe nicht "durch Dritte politisiert" und "als Instrument zur Einmischung in unserem Land" missbraucht werden.

Massaker im Ersten Weltkrieg 

Der 24. April 1915 markierte den Beginn der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich. Schätzungen zufolge wurden zwischen 1915 und 1917 von den Soldaten des Osmanischen Reiches zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Armenier getötet. Die Türkei lehnt die Verwendung des Begriffs Völkermord ab und spricht von einem Bürgerkrieg, in dessen Verlauf auf beiden Seiten Hunderttausende ihr Leben verloren.

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