Österreich
"Tschüss, liebe Männer!" – Duden erklärt Gendern
Die Debatte über das Binnen-I ist überholt. Eine neue Ausgabe des Duden will nun zeigen, wie "genderleicht" man alle Geschlechter sprachlich abbildet.
Es ist Zeit, Platz zu machen, kündigt Christine Olderdissen den Herren der (Wort-)Schöpfung ein wenig provokant an. In der neuen Duden-Ausgabe „Genderleicht“ zeigt die deutsche Autorin, wie man beim Schreiben „alle Geschlechter“ einbezieht, nicht nur die Männer. "Tschüss, liebe Männer!", schreibt sie im Vorwort des neuen Standard-Werkes, das die Gemüter erhitzen wird.
Bisher wurden viele Personenbezeichnungen wie Lehrer für alle geltend verwendet. Lässt sich eine feminine Variante durch das Anhängsel -in herstellen, wird der "Genderstern" empfohlen, wie in Lehrer*in. Bei sächlichen Wörtern wie Opfer oder Mitglied ist das nicht notwendig.
Mit dem Genderstern zwischen den Artikeln wird es im Singular kompliziert, z.B. der*die Reporter*in. Lieber gleich die Mehrzahl verwenden. Drei Sternchen in einem Satz sind zuviel.
Früher waren Männer in Berufen oder als Chefs unter sich. Heute gibt es auch "Vorständinnnen". Sie stehen seit 2013 im Duden.
Niemand muss, aber wer gendergerecht schreiben will, soll dennoch auf einfache Lesbarkeit achten, rät die Autorin.