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Tschechien will vier neue Atomreaktoren bauen
Tschechien will seine Atomkraftwerke weiter ausbauen. Gemäß ihrer neuen Energiestrategie plant die tschechische Regierung den Bau von vier neuen Reaktorblöcken, darunter auch im umstrittenen Kraftwerk Temelin. Grünen-Chefin Eva Glawischnig protestierte per Aussendung.
Tschechien will künftig die Hälfte - statt wie bisher ein Drittel - seines Energiebedarfs mit Atomkraft decken. Das geht aus einem neuen Energiepapier der tschechischen Regierung hervor. Das soll durch einen Ausbau der Atomkraftwerke erreicht werden, wie der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka bestätigte.
Vier zusätzliche Reaktorblöcke sollen im AKW Dukovany und im umstrittenen AKW Temelin gebaut werden. Dukovany liegt 120 Kilometer nördlich von Wien, Temelin nur 60 Kilometer von der österreichischen Grenze.
Grüne protestieren
"Es ist inakzeptabel für die österreichische und für die tschechische Bevölkerung, das Sicherheitsrisiko weiter zu vergrößern", protestierte Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Sonntag in einer Aussendung. Zudem sei das Vorhaben mit den Energiezielen der EU unvereinbar und nur durch "massive staatliche Subventionen finanzierbar".