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Trumps Daten-Firma prahlt mit schmutzigen Tricks
Die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica soll mit für Donald Trumps Wahlsieg verantwortlich sein. Vor versteckter Kamera prahlen die Chefs mit ihren schmutzigen Tricks.
Im Zuge des US-Wahlsiegs von Donald Trump kam die britische Datenanalyse-Firma Cabridge Analytica erstmals in die Medien. Die Firma will der Trump-Kampagne durch ihre Datenanalyse und gezielte Wahlwerbung den Sieg gebracht haben.
Wie vor kurzem bekannt wurde, hat sich die Firma Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern zum Teil unseriös erschlichen, Facebook selbst war das egal. Nun hat die britische Nachrichtensendung "Channel 4 News" ein Video präsentiert, auf dem die Cambridge-Analytica-Bosse vor Journalisten mit versteckter Kamera mit ihren schmutzigen Wahltricks prahlen.
"Finden ihre tiefsten Ängste heraus"
Journalisten gaben sich als künftige Wahlkandidaten aus Sri Lanka aus und ließen sich die möglichen Services der Daten-Firma erklären. In einem ersten Treffen beschreiben die Chefs ihre Datenanalyse und wie mit dieser Wahlen beeinflusst werden können: "Wir finden die tiefsten Ängste heraus, die die Menschen noch nicht einmal selber kennen und da setzen wir dann mit Kampagnen gezielt an."
"Bei Wahlen geht's nicht um Fakten, nur um Emotionen"
Denn, so die beiden Firmenchefs: "Wahlen haben nichts mit Fakten zu tun, sondern nur mit Emotionen." Doch bei diesen zwar fragwürdigen aber doch legalen Strategien bleibt es nicht. Wie einer der Bosse bei einem weiteren Treffen erklärt, könne man auch über externe Unternehmen, die ehemalige britische Geheimdienstler beschäftigen, allerlei Schmutz über Gegenkandidaten herausfinden.
Zunächst gibt sich einer der beiden Chefs noch Gentleman-like: "Gegenkandidaten etwa mit Bestechungsversuchen oder jungen Frauen in Fallen locken und heimlich filmen, Skandale fabrizieren oder lügen, das machen wir nicht", sagt er resolut. Bei einem weiteren treffen ist der moralische Kompass dann etwas weniger fest.
"Ukrainische Prostituierte eignen sich besonders"
Sogenannte "Honey traps" ("Honigfallen"), also Kontrahenten mit Prostituierten in die Falle zu locken, sei durchaus auch im Angebot inbegriffen, meint ein anderer Chef. Man könne da auf ukrainische Prostituierte zurückgreifen, diese seien sehr schön.
Von den Journalisten mit den Filmaufnahmen konfrontiert, erklärte Cambridge Analytica, dass man keinerlei schmutzige Tricks in Wahlkämpfen anwende. Tatsächlich habe man den potentiellen Kunden eine Falle stellen wollen, um zu sehen, ob sie als seriöse Kunden in Frage kämen.
(red)