"Das ist ein Verbrechen"

Trump wegen Video mit gefesseltem Biden in der Kritik

Donald Trump hat auf Social Media ein Video geteilt, auf welchem US-Präsident Joe Biden gefesselt zu sehen ist. Das sorgt für mächtig Kritik.

Trump wegen Video mit gefesseltem Biden in der Kritik
Kalkulierte Eskalation? Donald Trump hat auf Social Media ein Video geteilt, auf welchem Präsident Biden gefesselt zu sehen ist. 
Mike Stewart / AP / picturedesk.com

Donald Trump ist am Samstag für ein Video auf seiner Onlineplattform Truth Social kritisiert worden, in dem Präsident Joe Biden als gefesselt und entführt dargestellt wird. Bidens Wahlkampfkampagne erklärte, der Beitrag könne zu Gewalt führen. Trumps Team wies die Kritik zurück.

Das am Freitagnachmittag veröffentlichte Video zeigt zwei Pickup-Trucks, die auf einer Autobahn fahren und mehrere Trump-unterstützende Schilder und Flaggen transportieren. Das Video soll bei Long Island im Osten von New York City aufgenommen worden sein. Auf der Heckklappe eines Fahrzeugs ist ein Bild zu sehen, das Biden liegend mit den Händen auf dem Rücken gefesselt darstellen soll.

"Zeit ihn ernst zu nehmen"

"Dieses Bild von Donald Trump ist die Art von Mist, die man postet, wenn man zu einem Blutbad aufruft", sagte ein Sprecher von Bidens Kampagne und bezog sich damit auf eine Äußerung von Trump Mitte des Monats. Dabei hatte der Ex-Präsident vor einem "Blutbad" für die US-Autoindustrie gewarnt, falls er die Wahl nicht gewinnen sollte.

Trump rufe regelmäßig zu politischer Gewalt auf "und es ist an der Zeit, dass die Leute ihn ernst nehmen", fuhr der Biden-Sprecher fort und verwies auf den Sturm des US-Kapitols in Washington im Januar 2021 durch hunderte Trump-Anhänger.

Das Video der Schande:

"Das ist ein Verbrechen"

Seitens Trumps Kampagne hieß es, Demokraten und "Wahnsinnige" hätten nicht nur zu verabscheuungswürdiger Gewalt gegen Trump und seine Familie aufgerufen. Sie würden auch das Justizsystem als Waffe gegen ihn einsetzen.

Der Sicherheitdienst Secret-Service, der amtierende und ehemalige Präsidenten schützt, wollte sich nicht dazu äußern, ob nach der Veröffentlichung des Videos eine Untersuchung eingeleitet wird. Aufseiten der Demokraten herrschte nach dem Posting blankes Entsetzen: Ein früherer Harvard-Professor schrieb auf X: "Das hat das Monster gerade gepostet. Ein realistisches Bild von Präsident Biden, der hilflos auf der Ladefläche eines Lieferwagens gefesselt ist, mit Trumps Schadenfreude vor dem Tatort. Er bedroht das Leben des Präsidenten. Das ist ein Verbrechen."

Der Republikaner Trump und der Demokrat Biden haben sich in den Vorwahlen ihrer Parteien inzwischen die nötigen Delegiertenstimmen gesichert, um bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wieder ins Rennen geschickt zu werden. Damit kommt es zu einer Wiederauflage des Duells von 2020, aus dem Biden als Sieger hervorgegangen war. Schon jetzt ist klar, dass der Wahlkampf einer der härtesten in der US-Geschichte werden wird.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Donald Trump gerät in die Kritik, nachdem er ein Video auf Truth Social geteilt hat, das den US-Präsidenten Joe Biden gefesselt zeigt
    • Bidens Wahlkampfteam warnt vor den möglichen Gewaltauswirkungen des Videos, während Trumps Team die Kritik zurückweist und von einer politischen Verfolgung spricht
    • Dies sorgt für Empörung bei den Demokraten und verdeutlicht, dass der bevorstehende Wahlkampf zwischen Trump und Biden extrem hart umkämpft sein wird
    20 Minuten, red
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