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"Trump oder Tod" – Proteste vor Anklage-Verlesung

Donald Trump ist der erste US-Präsident in der Geschichte, der als Beschuldigter vor Gericht erscheinen soll. Auf der Straße gibt es bereits Proteste.

Proteste von Donald-Trump-Fans und -Gegnern vor dem New Yorker Gerichtsgebäude.
Proteste von Donald-Trump-Fans und -Gegnern vor dem New Yorker Gerichtsgebäude.
REUTERS

Kurz vor Verlesung einer historischen Anklage gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump in New York haben dessen Anhänger gegen das Verfahren protestiert. Dutzende Unterstützer des Republikaners versammelten sich am Dienstag in unmittelbarer Nähe des Gerichtsgebäudes in Manhattan.

Dort sollte Trump in wenigen Stunden erscheinen. Sie werteten die Anklage als rein politisch motiviert. Die Demonstranten schwenkten Trump-Fahnen und hielten Schilder hoch, auf denen unter anderem "Hexenjagd" stand.

Trump sei "vollkommen unschuldig", sagte eine Unterstützerin. Der Republikaner lege "all die Korruption" im Land offen. Eine andere Frau sagte, gegen Trump würden "kommunistische Taktiken" angewandt. "Amerika wird sich das niemals gefallen lassen."

Zugleich versammelten sich auch Trump-Gegner vor dem Gericht und riefen: "Sperrt ihn ein." Beide Seiten waren durch Absperrungen der Polizei getrennt. New York hatte wegen befürchteter Ausschreitungen die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft.

Keine TV-Kameras zugelassen

Gerichtsverhandlungen im Bundesstaat New York werden fast nie im Fernsehen übertragen, und der Richter, der mit der Anklageverlesung von Donald Trump beauftragt ist, lehnte am späten Montag einen formellen Antrag von Nachrichtenorganisationen ab, Fernsehkameras im Gerichtssaal zuzulassen.

Dennoch wird es einige Aufnahmen geben. Der Richter sagte, er werde fünf Fotografen erlauben, Fotos von Trumps Auftritt zu machen, entschied aber, dass sie den Saal verlassen müssten, sobald die Anklageerhebung beginnt.

"Geständnis von Trump ist ausgeschlossen"

Der Anwalt des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump erwartet einen kurzen Auftritt seines Mandanten bei der Anklageverlesung am (heutigen) Dienstag. "Es wird kein langer Tag vor Gericht sein", sagte Joe Tacopina in der ABC-Sendung "Good Morning America".

Sein Mandant werde seine Unschuld beteuern. "Eines kann ich Ihnen versichern", sagte Tacopina: "Es wird in diesem Fall kein Schuldbekenntnis geben." Die Anklage werde letztlich abgewiesen, prophezeite er: "Ich glaube nicht, dass dieser Fall einen Geschworenen sehen wird."

Trump wird Reden halten

Wie CNN mit Berufung auf Trumps Anwalt Chris Kise schreibt, werde der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten vor seiner Anhörung in New York eine Rede halten. Danach wird in Gegenwart von Donald Trump offiziell die Anklage erhoben, eine Formalität im US-Justizsystem.

Der Termin am Dienstag dürfte dementsprechend kurz werden – Trumps Anwälte sprachen in der Vergangenheit von 20 bis 30 Minuten. Auch nach dem Termin soll der Ex-US-Präsident eine Rede in Manhattan planen. "Der Präsident ist unverwüstlich, optimistisch und so entschlossen wie eh und je, die Ungerechtigkeit zu bekämpfen", so Kise.

Hart aber fair

Trump gegenüber steht jedenfalls ein erfahrener Jurist: Juan Merchan ist der amtierenden Richter des Obersten Gerichtshofs von New York. Er hat Trumps engen Vertrauten Allen Weisselberg zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, den Prozess gegen die Trump Organization wegen Steuerbetrugs geleitet und den Fall des ehemaligen Beraters Steve Bannon wegen Betrugs überwacht.

Merchan wird von Beobachtern als "harter" Richter beschrieben, der jedoch fair sei, egal wer vor ihm stehe.

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