Dass Trump Luxus nicht abgeneigt ist, war schon bisher kein Geheimnis. Schon ein kurzer Blick in sein erstes Prestigeprojekt als Immobilienunternehmer, den 1983 in New York eröffneten Trump Tower, offenbar sein Faible für alles, was aus Gold ist und glänzt
Dass er nun auch seinen Besprechungsraum im Weißen Haus vergolden ließ, überrascht daher nur auf den Zweiten Blick. Nämlich dann, wenn man sich fragt, welches Bild er damit seinen Wählern vermittelt, die ihn für seinen Einsatz für die Arbeiterklasse und als Abrechnung mit dem Establishment gewählt haben.
Trumps offen zur Schau gestellter luxuriöser Lebensstil scheint seine Wähler aber nicht zu stören. Und so verwandelt sich nun auch das Weiße Haus Stück für Stück in eine Kopie seines Kraft- und Lieblingsortes, seinem französischen Palästen nachempfundenen Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida, wo er weiterhin seinen Hauptwohnsitz hat.
Wie der Bildvergleich zur Amtszeit Joe Bidens verdeutlicht, hat Trump nicht nur den Kamin, Bilderrahmen und Beistelltische mit Goldverzierungen verkleiden lassen – auf dem Kaminsims wurden eine Reihe goldener Pokale platziert. Auf dem Tisch zwischen den eleganten Sitzmöbeln befindet sich ein mit "Trump" beschrifteter goldener Briefbeschwerer. Sogar die Fernbedienung ist nun vergoldet.
Trumps Vorliebe für Gold hat sich längst herumgesprochen. Als FIFA-Präsident Gianni Infantino angesichts der bevorstehenden Fußball-WM 2026 in den USA das Weiße Haus besuchte, hatte er für Trump genau die richtigen Geschenke mit im Gepäck. Der stolze Gesichtsausdruck des US-Präsidenten, als er von Infantino einen Goldenen Schlüssel, eine Goldene Siegesschale und tatsächlich auch einen echten FIFA-Weltmeisterpokal überreicht bekam, spricht für sich.
Dazu passt auch Trumps Plan, auf dem südlichen Rasen des Weißen Hauses einen neuen Ballsaal (!) für Staatsbankette zu errichten; ähnlich jenem, den er auch in Mar-a-Lago hat und der dem weltberühmten Spiegelsaal von Schloss Versailles nachempfunden ist.
All das bezahlt Trump selbstredlich aus eigener Tasche, wie er beteuert. Deswegen werden ihn seine Wähler wohl auch weiterhin für seinen luxuriösen Lebensstil bewundern – während man das Gleiche bei anderen Politikern scharf verurteilen würde.