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Trudeau wollte politisch korrekt sein, erntet Spott

Heute Redaktion
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Der kanadische Premierminister Justin Trudeau.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau.
Bild: Reuters

Justin Trudeau, der kanadische Premierminister, bezeichnet sich als Feministen und legt Wert auf genderneutrale Sprache. Ausgerechnet damit setzt er sich nun in die Nesseln.

Geschlechtergerechtigkeit hat sich der kanadische Premier ganz groß auf die Fahne geschrieben. So ist seit einer Woche etwa der Text der Nationalhymne Kanadas geändert worden und jetzt per Gesetz geschlechterneutral. Justin Trudeau erklärt sich selber immer wieder als Feminist – ausgerechnet er gerät nun wegen "mansplaining" unter Beschuss.

Bei einer Veranstaltung an einer Universität in Edmonton vergangene Woche durften die Bürger den Premier mit Fragen löchern. Eine junge Frau benutzte dabei das Wort "mankind", woraufhin der 46-Jährige sie unterbrach: "Wir sagen lieber 'peoplekind', nicht unbedingt 'mankind'. Das ist integrativer", korrigierte er sie.

"Mankind" bedeutet übersetzt "Menschheit". Weil "man" aber auch "Mann" heißt, wird "mankind" von manchen als diskriminierend gewertet. Ein Video der Szene ging viral.

"Übler Besserwisser"

Vor Ort kam der Einwand Trudeaus zwar gut an: Er erntete spontanen Applaus und auch die Frau bedankte sich für seinen Hinweis. Von rechter Seite musste der Kanadier jedoch harte Kritik einstecken. Trudeau habe sich bei dem Gespräch als ein übler, einschüchternder Besserwisser gezeigt, schrieb etwa der konservative britische TV-Moderator Piers Morgan für die britische Zeitung "Daily Mail".

Die australische Kolumnistin Rita Panahi bezeichnete Trudeau als "die Kim Kardashian der Spitzenpolitiker".

Auch "Fox and Friends", eine Lieblingssendung von US-Präsident Donald Trump auf dem konservativen Sender Fox News, machte "peoplekind" zum Thema und schaltete den umstrittenen kanadischen Psychologieprofessor Jordan Peterson zu, der sagte, Kanada werde für die "Ideologie dieses Linken" bezahlen. Peterson gilt als Kritiker "politischer Korrektheit" und lehnt etwa ein drittes Geschlecht ab.

Müssen Superhelden jetzt ihren Namen ändern?

Neben der Kritik kursierten im Netz jede Menge Witze über die "politische Überkorrektheit" des Premiers. So müsse man nach dem Trudeauschen Glossar ja auch die Comic-Helden neu "Batpeople" oder "Spiderpeople" nennen. Und auch die kanadische Provinz Manitoba erhielte eine neue Bezeichnung – "Peopletoba".

Benutzen Sie geschlechterneutrale Wörter wie "jemensch" anstatt "jemand"? Oder stehen Ihnen nur schon beim Gedanken daran die Haare zu Berge? Schreiben Sie einen Kommentar.

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    (kko/ap)