Übernimmt politische Akademie
Trotz angekündigtem Rückzug – Sobotka bleibt Präsident
Wolfgang Sobotka (ÖVP) kündigte Anfang Juni an, dass er nicht mehr als Nationalratspräsident tätig sein wird. Jetzt soll er es bei der Polak werden.
Erst Anfang Juni überraschte der erste Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit seiner Entscheidung, nicht mehr für das Präsidentenamt zu kandidieren. Die Entscheidung, nicht länger in der Tagespolitik tätig zu sein, soll er dabei mit seiner Familie getroffen haben. Doch es scheint, dass Sobotka seinem Amt den Rücken nicht ganz zukehren kann, denn am 1. Oktober wird er wieder Präsident.
Übernimmt Polak
Dabei handelt es sich aber nicht um das Amt im Nationalrat, sondern um die Führung in der Politischen Akademie der Volkspartei – kurz Polak – welche derzeit noch von Bettina Rausch geleitet wird, die das Amt 2018 von Sebastian Kurz übernahm. Rausch' Mandat würde eigentlich erst 2026 auslaufen, doch der Rückzug Sobotkas habe ein "perfect match ergeben.
"Der Übergang fällt mir leicht", sagt Rausch, im Hinblick auf ihre 25 Jahre in der Berufspolitik. Nun sei es Zeit etwas Neues zu machen. Sie zieht sich damit auch aus dem Nationalrat zurück und werde bei den kommenden Wahlen nicht mehr antreten. Trotzdem, gänzlich aus ist es auch für Rausch nicht. "Ich bleibe der Sportart und dem Team treu", betonte sie. Was ihre Aufgaben in der Zukunft sein werden, ist dabei unklar.
"Gut bestellter Garten"
Sie übergibt jedenfalls ab dem 1. Oktober die Polak – "einen gut bestellten Garten", wie sie die Akademie nannte – an Sobotka. In den letzten Jahren seien immerhin rund 400 Berufseinsteiger in der Polak gewesen und auch der "Österreich Plan" von Bundeskanzler Karl Nehammer sei dort mitentstanden.
Die Akademie bildet dabei für die ÖVP eine wichtige Basis, denn wie Sobotka betont, trage die politische Bildung maßgeblich zum Funktionieren der Demokratie bei. Zudem sei die Ideologie das Gerüst einer jeden Partei.
Auf alles vorbereitet
Wie viel Geld die Akademie in Zukunft erhält, wird sich erst nach der Wahl herausstellen. Die Mittel sind dabei abhängig von der Parteienförderung und diese wiederum vom Wahlerfolg. Sobotka und Rausch verständigten aber, dass in den letzten Jahren gut gewirtschaftet wurde und man somit vorbereitet sei.