Oberösterreich
Traurige Statistik – immer mehr Fälle von Tierquälerei
Sie sind häufig wehrlos und werden immer öfter zu Opfern: Tiere. Die Übergriffe auf Bello und Co. haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
Immer mehr Menschen schlagen bei der Tierschutz-Ombudsstelle Oberösterreich Alram. Die Liste der Taten ist lang: Sie reicht von Hunden, die bei extremer Hitze für längere Zeit im Auto gelassen wurden, über Missstände beim Welpenhandel im Internet bis hin zu hochgradig verschmutzten Ställen.
612 Anfragen langten im Vorjahr bei der Ombudsstelle ein. Sie betrafen häufig Katzen, Hunde und Nutztiere.
Ein deutlicher Anstieg wurde bei den Verwaltungsstrafverfahren verzeichnet: 2020 wurden 86 Fälle bei Hunden und Katzen eingeleitet. Im Vorjahr hat sich die Zahl verdreifacht.
"Über Gesetze lässt sich zwar viel lösen, aber nicht alles", so der zuständige Landesrat Michael Lindner (SPÖ) gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" über eine mögliche Verschärfung. Es gehe vor allem darum, die Bevölkerung mehr für das Thema zu sensibilisieren. "Das Tierwohl muss im Vordergrund stehen, ein Tier darf nicht etwa als Gegenstand gesehen werden."
„"Über Gesetze lässt sich zwar viel lösen, aber nicht alles." Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ)“
Qualzucht bei Hunden und Katzen
Ein brennendes Thema der Ombudsstelle sind vor allem die Qualzucht bei Hunden und Katzen. "Hier muss das Gesetz klar verschärft werden", betont Ombudsfrau Cornelia Rouha-Mülleder. Es dürfe nicht nur um das Aussehen eines Tieres gehen, sondern um die Gesundheit. "Wenn diese nicht mehr gegeben ist – was sehr oft bei den Französischen Bulldoggen der Fall ist –, dann müssen wir aktiv werden."
Aber vor allem in der Nutztierhaltung läuft nicht immer alles so, wie es dem Tierwohl entsprechen würde. So werden etwa Rinder teilweise noch immer angebunden, ohne ihnen dabei ausreichend Bewegung zu ermöglichen.
"Ein solches Verbot würde zumindest einen wichtigen Schritt darstellen", sagt die Tierschutzombudsfrau.
Skandal-Stall in Niederösterreich
Ein Landwirt (49) soll kranke Tiere nicht ordentlich behandelt und abgesondert haben. Schafe, Ziegen sowie 16 Rinder soll der Angeklagte in Buchten gehalten haben, die vollständig und fußgelenkshoch mit einer flüssigen Schicht aus Gülle bedeckt waren. Am Mittwoch wurde am St. Pöltner Landesgericht verhandelt.
Er muss 140 Sozialstunden leisten. Für den VGT (Verein gegen Tierfabriken) war das Urteil doch sehr enttäuschend. Und die Organisation ortete bereits neue Missstände.