Riesen-Rückstand
Trainer über ÖSV-Star: "Das setzt ihm psychisch zu"
Marco Schwarz trumpfte im zweiten Riesentorlauf von Alta Badia als Zweiter auf, Manuel Feller war als 20. abgeschlagen.
4,88 Sekunden betrug auf der Gran Risa der Rückstand auf den bisherigen Riesentorlauf-Dominator Marco Odermatt, der alle drei Saisonrennen in dieser Disziplin für sich entschied. Während Feller den einzigen Slalom der Saison in Gurgl noch gewann, läuft es im Riesentorlauf überhaupt nicht nach Wunsch. Nach der Zieldurchfahrt war die Enttäuschung beim Tiroler sichtbar, Interviews gab Feller nicht.
"Der Riesentorlauf ist für ihn psychisch extrem anstrengend. Das setzt ihm psychisch zu", meinte Österreichs Cheftrainer Marko Pfeifer über das zweite heiße rot-weiß-rote Technik-Eisen im Feuer. "Bei der Überwindung tut er sich schwer, er muss es aber schupfen, dass er wieder vorne mitfährt", meinte der ÖSV-Coach weiter. Mit den Rängen elf und 20 sowie einem Ausfall im ersten Alta-Badia-Rennen blieb Feller jedenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurück. Pfeifer ist aber sicher: "Der kommt schon wieder."
Zwei Talente kommen nach
Punkte gab es am Montag noch für Patrick Feurstein als 18., Joshua Sturm mit Rang 23 und Raphael Haaser auf dem 27. Platz. "Wir müssen weiterarbeiten. Grundsätzlich weiß ich, was sie können und dass da noch mehr drinnen ist. Wir haben uns relativ schwer getan", meinte Pfeifer, der aber Sturm und den jungen Noel Zwischenbrugger, der ohne Punkte blieb, als große Talente hervorstrich. "Da kriegen wir zwei gute Riesentorlauf-Fahrer nach."
Und damit erhöht sich auch der Druck auf die Arrivierten. Auf Feller, Haaser und nicht zuletzt auch Stefan Brennsteiner, der am Montag in Lauf eins ausschied.
Ein Extralob erhielt Allrounder Marco Schwarz, der sein Monster-Programm vorerst weiter durchzieht und am Südtiroler Wochenende alle fünf Rennen fuhr, deshalb auch erster Odermatt-Verfolger im Gesamtweltcup ist. Dass erstmals seit Marcel Hirscher wieder ein ÖSV-Star ernsthaft um den Gesamtweltcup kämpfen kann, macht Pfeifer "stolz, ist ein extremer Mehrwert. Er zieht auch die anderen mit", so der ÖSV-Trainer, der meinte, dass nun entscheidend sei, ob Schwarz sein Level als einer der besten Slalom-Läufer der Welt halten könne.