Oberösterreich

Traditions-Wirt klagt – "Butter und Brot sind Luxusgut"

Die Gastronomie kommt nicht zur Ruhe: Sie hat mit immer mehr Preiserhöhungen zu kämpfen. Ein Wirt gibt "Heute" einen Einblick in die angespannte Lage.

Johannes Rausch
Wichtige Lebensmittel wie Brot werden immer teurer, das trifft auch viele Gastro-Betriebe.
Wichtige Lebensmittel wie Brot werden immer teurer, das trifft auch viele Gastro-Betriebe.
Getty Images / iStockphoto

Inflation, Personalmangel, hohe Energiepreise und teilweise Pensionierungen setzen vielen Gastronomen stark zu. Ende Dezember sperrt beispielsweise ein weiteres Traditionslokal aus dem Innviertel zu. "Im Bereich Nahrungsmittel und Getränke erleben wir aktuell überall deutliche Teuerungen", sagte Mario Pulker, Gastronomie-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer, zu "Heute".

"Preise ändern sich im Wochenrhythmus"

"Bei vielen Lebensmitteln gibt es im Moment eine massive Erhöhung. Die Preise ändern sich derzeit im Wochenrhythmus", erklärt auch der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger. Als Beispiele nennt er Zucker und Mehl.

 Mayr-Stockinger, der selbst einen Gasthof mit Hotel betreibt, berichtet gegenüber "Heute" von einer extremen Entwicklung: "Butter und Brot werden zum Luxusgut."

Sämtliche für einen Gastro-Betrieb relevanten Grundnahrungsmittel seien teurer geworden. Vor allem inländische Waren würden mehr kosten als ausländische. "Das muss man einmal hinterfragen, die heimische Ware hat ja auch ihren Vorteil", betont der Experte.

Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger
Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger
WKOÖ

Angesprochen auf kommende Herausforderungen für die Gastro-Branche, berichtet Mayr-Stockinger: "Die Frage ist: Wollen und können sich die Gäste das Wirtshaus noch leisten?" Wirte müssten sich darüber bewusst werden, wo sie einsparen können und wie sie trotzdem noch für den Kunden interessant sind.

"Die Frage ist: Wollen und können sich die Gäste das Wirtshaus noch leisten?" Gastro-Experte Thomas Mayr-Stockinger

Heizschwammerl als "Symbolik"

Heizschwammerl sind für Mayr-Stockinger ein "Alibi-Zeichen" und "Symbolik": "Hier einzusparen, wird die Industrie auch nicht retten. In der Gastronomie braucht man in der Küche den meisten Strom."

Energieintensiv sei außerdem beispielsweise das Handling von Halbfertig-Gebäck: Dieses müsste man zuerst einmal vorbacken, dann schockfrosten und danach wieder auftauen. Der Wirtesprecher kritisiert einen "dreifachen Energie-Einsatz".

 "Viele Wirte schauen ohnehin, wo Energie gespart werden kann", sagt Mayr-Stockinger. "Eines ist aber klar: 19 Grad wird's in den Gasthäusern nicht geben!"

"Buchungslage wie vor Corona"

Wie "Heute" berichtete, gibt es auch positive Nachrichten aus der Gastro-Branche. Für Weihnachtsfeiern werden bereits viele Reservierungen registriert.

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