Der Firmensitz ist äußerst imposant. In der Morzger Straße in Salzburg steht das historische Gebäude "Gwandhaus". Das Palais in Schönbrunner Gelb, erbaut im Jahr 1650, passt zum Produkt: Trachtenmode. Von hier aus wird eine internationale Marke gelenkt. Die Dirndl und Lederhosen von Gössl werden an insgesamt 80 Standorten in Europa verkauft. Das Spektrum reicht von traditionell bis zu moderner Couture-Mode.
Trotz perfekter Fassade scheint es im Inneren derzeit grobe Probleme zu geben. In dritter Generation wird Gössl jetzt bereits geführt, doch Unternehmens-Boss Maximilian Gössl hat für Montag zu einer überraschend angekündigten Pressekonferenz geladen. Titel: "Salzburger Traditionsunternehmen vor dem Aus". Es muss schlimmstes befürchtet werden.
Laut SN würden "Überbrückungskredite aus der Covid-Zeit" die prekäre Lage des Modehauses verschärfen. Diese werden offenbar in Kürze fällig.
Außerdem: Die Bilanz für 2022 (die letzte veröffentlichte) beschreibt einen Verlust von drei Millionen Euro. Zusätzlich gäbe es "Verbindlichkeiten in der Höhe von 8,2 Millionen Euro."
Das Parade-Unternehmen gründeten Grete und Leopold Gössl 1947. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz die Firmenzentrale Gwandhaus kaufte.
Die Wirtschafts-Flaute zeigt nun ihre gesamten Auswirkungen. Von Jänner bis September sind mehr als 3.000 heimische Unternehmen zahlungsunfähig geworden.
Betroffen ist ein weiterer Mode-Star aus Österreich. Lena Hoschek, Designerin aus der Steiermark, steht mit ihrer Firma ebenfalls vor der Pleite. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind wir an einen Punkt gelangt, an dem ich als verantwortungsvolle Unternehmerin ein Sanierungsverfahren beantragen muss", so Hoschek.