Ein echter Sprit-Spar-König?
Toyota Yaris überrascht mit Verbrauch in der City
Der Toyota Yaris Hybrid hat mit 130 PS etwas mehr Kraft als sein Vorgänger. Doch kann der City-Flitzer weiterhin mit niedrigen Verbräuchen punkten?
Toyota hat 1997 mit dem Prius den ersten Hybrid-Antrieb auf den Markt gebracht – 27 Jahre später zeigt sich: das hat sich ausgezahlt. Mit dem Facelift des neuen Toyota Yaris haben die Japaner im Innenraum einige Änderungen vorgenommen. Die größte steckt allerdings unter der Motorhaube: Ein Reihen-Dreizylinder-Motor wurde hier mit einem Elektromotor gepaart. Das stufenlose CVT-Getriebe vereint die beiden Antriebsstränge, die eine Systemleistung von 130 PS haben. Aber dazu später mehr.
Außen präsentiert sich der neue Yaris aufgefrischt, aber nicht grundlegend neu. Nur Fans dürften erkennen, dass es sich hier um den aktuellen Jahrgang handelt. Doch das ist auch gut so: Das Design ist nämlich nicht veraltet und bietet nach wie vor einen einzigartigen und modernen Look. Nicht ohne Grund ist der Kleinwagen eines des meistverkauften Modelle des Herstellers.
Größere Bildschirme und gutes Infotainment
Im Innenraum darf man sich auf einen größeren Infotainment-Bildschirm (10,5 Zoll) freien. Auch die Tachoeinheit (12,3 Zoll) ist mittlerweile völlig digital und mit einer guten Auflösung. Kabelloses Android-Auto und Apple-Carplay gehört mittlerweile zum guten Ton. Auch das ist im neuen Yaris verfügbar. In der Premiere-Edition gibt es zusätzlich auch noch eine Zweifarben-Lackierung, 17-Zoll-Alufelgen und zahlreiche weitere fesche Ausstattungsdetails.
Die Sitzposition und die Sitze selbst sind im neuen Yaris bequem und bieten ausreichend Seitenhalt. Großgewachsene Personen finden hier genauso bequem Platz, wie kleinere. Das Platzangebot im Fond ist kleinwagentypisch – Fangen kann man hier nicht spielen, kurze Strecken lassen sich aber gut bewältigen.
Auch bei der Ergonomie gibt es nichts zu meckern: Alles ist auf seinem Platz und intuitiv angeordnet. Zudem haben die Japaner eine klassische Klimabedieneinheit eingebaut – macht die Temperatur- und Gebläseeinstellungen also kinderleicht. Einziger Wermutstropfen: Der Innenraum besteht größtenteils aus einer Kunststoff-Landschaft, die allerdings gut verarbeitet ist. Scheppern tut hier also nichts.
Bremst und lenkt auf Wunsch alleine
Das Testfahrzeug hatte die neue "Toyota Safte Sense 3.0" an Bord. Bedeutet im Alltag, dass der Yaris auf Wunsch selbstständig den Abstand zum Vordermann hält und bei Bremsvorgängen automatisch rekuperiert. Außerdem kann der Toyota bei eingeschaltetem aktiven Tempomaten selbst die Spur halten.
Mit dabei ist auch ein automatisches Fernlicht, ein Verkehrszeichenerkenner sowie ein Notfallbremssystem für Fußgänger. Dafür muss man allerdings mit dem nervigen Tempolimit-Warner leben, den man nach jedem Startvorgang ausschalten muss. Toyota selbst kann aber nichts dafür – es handelt sich schlichtweg um eine EU-Richtlinie.
Kerniger 3-Zylinder-Sound mit 4 Litern Verbrauch
Der Dreizylinder-Motor gepaart mit dem Elektroantrieb wirkt bei City-Tempo kraftvoll und spritzig. Selbst der kleine 1,5-Liter-Benziner hört sich angenehm kernig an. Das CVT-Getriebe verrichtet seinen Job völlig ruckelfrei und schaltet selbstständig zwischen Verbrenner und E-Motor um. Als Fahrer bekommt man das nur akustisch mit und auch nur dann, wenn die JBL-Soundanlage leise genug spielt und das Gaspedal ordentlich getreten wird. In der Stadt fällt das also kaum ins Gewicht.
Mit den 130 PS geht es von 0 auf Tempo 100 in 9,2 Sekunden – bei 175 km/h ist dann Schluss. Doch das größte Ass im Yaris-Ärmel ist sein Verbrauch: In der Stadt haben wir zwischen 3,5 und 4 Liter Benzin verbraucht. Das sind Moped-Werte – wirklich beeindruckend!
Möglich ist das durch die rasche Umschaltung von Verbrenner auf Elektrobetrieb und umgekehrt. Die japanischen Ingenieure haben den Ablauf nahezu perfektioniert. Bei Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h ist man sehr oft im E-Modus unterwegs. Auf der Autobahn gönnt sich der City-Flitzer dann rund 6 Liter. Das Fahrwerk ist für einen Kleinwagen ein guter Kompromiss zwischen sportlicher Straffheit und ausgewogenem Komfort. Es fallen einem auf unebenen Fahrbahnen also nicht die Zähne aus.
Toyota macht den Yaris jetzt um 4.000 Euro günstiger
Den Toyota Yaris Hybrid in der Premiere Edition gibt es ab 25.590 Euro. Wer dann noch einige Ausstattungshighlights auswählt wie die JBL Soundanlage oder das Head-up-Display oder das schlüssellose Schließsystem mit digitalem Smart-Key und den erwähnten Sicherheitspaketen, muss dann aber schon 33.290 Euro ausgeben. Das ist nicht wenig Geld für einen Kleinwagen. Dafür bekommt man aber einen voll ausgestatteten Yaris geliefert, der vor allem in der Stadt ein regelrechter Spritsparkönig ist.
Wer auf den Schnickschnack verzichten kann und sich mit dem 116 PS Hybrid-Antrieb zufrieden gibt, bekommt den City-Flitzer um 24.490 Euro. Die erwähnten Listenpreise sind aktuell im Toyota-Konfigurator für alle Modelle um 4.000 Euro heruntergesetzt worden. Ein fairer Preis für ein sparsames und zuverlässiges Auto.
Auf den Punkt gebracht
- Der neue Toyota Yaris überrascht mit einem sparsamen Verbrauch in der Stadt, dank der Kombination aus einem Reihen-Dreizylinder-Motor und einem Elektromotor
- Das Facelift des Kleinwagens bietet zudem ein modernes Design, einen größeren Infotainment-Bildschirm und eine komfortable Innenausstattung
- Mit einem Listenpreis ab 25.590 Euro ist der Yaris Hybrid in der Premiere Edition zwar nicht günstig, aber aufgrund seines geringen Verbrauchs und der umfangreichen Ausstattung dennoch attraktiv für Stadtfahrten