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Tourist wegen CBD-Öls zu 25 Jahren Haft verurteilt

Dubai ist seit einigen Jahren eine echt Trend-Destination für Luxus-Urlaube. Doch die dort geltenden Gesetze bringen Touristen oft hinter Gitter.

Leo Stempfl
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Das CBD-Öl kann pur eingenommen oder verarbeitet werden und soll entspannend wirken.
Das CBD-Öl kann pur eingenommen oder verarbeitet werden und soll entspannend wirken.
Getty Images

Die Rechtslage in den Vereinigten Arabischen Emiraten galt lange als mittelalterlich und radikal-islamistisch. Seit mehreren Jahren will man sich aber als internationales Handelszentrum einen Namen machen und Weltoffenheit demonstrieren. Influencer lockt man auf Luxus-Urlaube oder Steuer-Flucht in die Wüsten-Citys, Infinity-Pool und Wolkenkratzer-Suite inklusive.

Seit 2020 dürfen unverheiratete Paare zusammenleben und Muslime Alkohol trinken – keine Selbstverständlichkeit auf der Halbinsel. Im selben Jahr machte man Schlagzeilen mit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel. Trotzdem kommt es immer wieder zu skurrilen und dramatischen Verhaftungen und Verurteilungen von Touristen, die mit den Regeln nicht all zu vertraut sind.

CBD-Öl

Von einem solchen Fall berichtet die britische "Sun" am Dienstag. Ein erst 24 Jahre alter Brite wurde demnach zu 25 Jahren Haft verurteilt. Nach einem Hinweis durchsuchte die Polizei seine Wohnung in Dubai, angeblich sollten sich dort Drogen befinden. Was sie fanden, waren vier Fläschchen CBD-Öl. Im Vereinigten Königreich – und auch in Österreich – ist das Mittel völlig legal, kann in Trafiks, Shops und sogar am Automaten gekauft werden.

Weil es aber auch geringste Mengen der psychoaktiven Substanz THC, das in Cannabis vorkommt, enthält, fällt es in den Arabischen Emiraten unter die strikten Drogengesetze. Zur Verhaftung kam es bereits am 31. Jänner, seitdem werden ihm immer mehr Straftaten zugeschrieben.

Arabisches Geständnis

Laut den Behörden soll er die Fläschchen in großem Stil importiert und weiterverkauft haben, das sei einem in arabischer Schrift verfassten Geständnis zu entnehmen, welches der 24-Jährige unterzeichnen musste. Auf Basis dessen wurde der Londoner nun zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die britische Botschaft sei seiner Mutter zufolge bisher keine große Hilfe gewesen, das Geständnis nur unter Druck unterzeichnet worden.