Oberösterreich

Tourengeher stürzt ab – "Rettung in letzter Sekunde"

Es war ein dramatischer Einsatz: Mehr als 100 Bergretter rückten ins Tote Gebirge aus. Sie mussten einen abgestürzten Tourengeher bergen. 

Mit einer Gebirgstrage wurde der 59-Jährige zu einem Zwischenlandeplatz gebracht. Dann flog ihn ein Hubschrauber ins Spital.
Mit einer Gebirgstrage wurde der 59-Jährige zu einem Zwischenlandeplatz gebracht. Dann flog ihn ein Hubschrauber ins Spital.
Bergrettung OÖ

Der Linzer (59) machte am Sonntag mit seinem 27-jährigen Sohn eine Skitour von den Hutterer Böden in Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) in Richtung Schrocken (2.281 Meter). Gegen 11.30 Uhr erreichten die beiden den Gipfel. Nach einer Rast entschieden sie, über die Nordrinne abzufahren.

Im Tal angekommen, trafen die beiden eine folgenschwere Entscheidung: Sohn und Vater stiegen über den sogenannten Elmplan erneut auf den Schrocken auf.

Im Bereich des Gipfels passierte dann das Unglück: Eine Schneewechte brach und riss den 59-Jährigen rund 100 Meter mit. Der 27-Jährige alarmierte die Rettungskräfte.

Eine Rettung aus der Luft war anfangs aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse nicht möglich. Erst nach einiger Zeit konnten Einsatzkräfte vom Hubschrauber im Skigebiet Höss abgesetzt werden. 47 Retter aus Oberösterreich und 66 aus der Steiermark waren an der Bergung beteiligt.

Es gelang ihnen schließlich, zu dem Mann vorzudringen und ihn zu versorgen. Sie transportierten den Schwerverletzten mit einer Gebirgstrage zu einem Zwischenlandeplatz. Der 59-Jährige sei bereits unterkühlt, aber immer noch ansprechbar gewesen, berichtet Christoph Preimesberger, Leiter der Bergrettung Oberösterreich, gegenüber "Heute".

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    Die Bergretter mussten teilweise im steilen Gebiet arbeiten.
    Die Bergretter mussten teilweise im steilen Gebiet arbeiten.
    Bergrettung OÖ

    Die Crew des Notarzthubschraubers konnte ein kurzes Wetterfenster nutzen, um Vater und Sohn vom Berg zu holen. Der 59-Jährige wurde ins Krankenhaus Schladming (Bez. Liezen) eingeliefert. "Das war eine Rettung in letzter Sekunde. Mit seiner Ausrüstung hätte er die Nacht am Berg nicht überlebt", sagt Preimesberger.

    "Mit seiner Ausrüstung hätte er die Nacht am Berg nicht überlebt." Experte Christoph Preimesberger über den schwer verletzten 59-Jährigen

    Wegen der Steilheit und des Schwierigkeitsgrades ist die Strecke nur versierten Tourengehern zu empfehlen, erklärt der Landesleiter. Deshalb sei der Einsatz auch "extrem fordernd" gewesen.

    Drei Wanderer auf Schneeberg und Rax in Bergnot

    In Bergnot gerieten vor kurzem auch drei Wanderer auf dem Schneeberg und der Rax (Niederösterreich). Zwei davon mussten mit dem Hubschrauber per Tau geborgen werden.

    "Der Mann und die Frau konnten vom Hubschrauber des Innenministeriums per Tau unverletzt geborgen werden", berichtet Sabine Buchebner-Ferstl, Sprecherin der Bergrettung Ortsstelle Reichenau.