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Touchscreen erfunden, der zu weniger Tippfehlern führt

Rund ein Drittel aller Tippfehler sei auf ungenaue Berührungssensoren von Smartphones zurückzuführen. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. 

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Rund ein Drittel aller Tippfehler sei auf ungenaue Berührungssensoren von Smartphones zurückzuführen. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden.
Rund ein Drittel aller Tippfehler sei auf ungenaue Berührungssensoren von Smartphones zurückzuführen. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden.
Joseffson / Westend61 / picturedesk.com

Tippfehler gehören beim Schreiben von Nachrichten auf einem Handy-Screen einfach dazu. Viele Tastaturen versuchen, mittels Autokorrektur dennoch so viele Wörter wie möglich richtig zu vervollständigen. Tippfehler zu vermeiden ist dabei aber nicht ganz so leicht – vielleicht sogar überhaupt nicht nötig, so Forscher der ETH Zürich.

Christian Holz, Informatikprofessor vom Sensing, Interaction & Perception, Lab hat zusammen mit seinem Doktoranden Paul Streli eine künstliche Intelligenz entwickelt, die das Tippen auf Bildschirmen grundsätzlich verbessern soll. Denn zwar sei es in den letzten Jahren zu großen Weiterentwicklungen gekommen, was die Display-Auflösung moderner Smartphones angeht, die Berührungssensoren seien deshalb aber nicht besser geworden, erklärt Holz.

Keine punktgenaue Bestimmung

iPhones der neuesten Generation verfügen über eine Display-Auflösung von 2532x1170 Pixeln. Dessen Berührungssensor kann Eingaben aber nur mit einer Auflösung von etwa 32x15 Pixeln erkennen, was rund 80-mal niedriger ist als die Bildschirmauflösung. 

 "Und da fragen wir uns, warum wir auf der kleinen Tastatur so viele Tippfehler machen? Wir denken, dass wir in der Lage sein sollten, Objekte mittels Berührung pixelgenau auszuwählen, aber das ist nicht der Fall", so Holz.

Touchscreens erkennen die Position eines Fingers daran, dass sich ein elektrisches Feld zwischen den Sensorleitungen durch die Nähe des Fingers verändert, wenn er dem Bildschirm nahe kommt. Ob ein Finger die Oberfläche tatsächlich berührt oder nicht, kann mit dieser Technologie nicht festgelegt werden. Eine punktgenaue Bestimmung des Berührungsortes ist ebenfalls nicht möglich.

Hochauflösende Sensoren

Seine neue Technologie nennt Holz "CapContact". Sie ermöglicht es, die Stelle, an welcher der Finger die Bildschirmfläche tatsächlich berührt, zuverlässig und genauer als heute üblich zu erkennen. Möglich ist dies, da sie anders als bei bisherigen Methoden Touchscreens als Bildsensoren verwendet. So versteht Holz den Handy-Bildschirm als eine Art Tiefenkamera, die rund acht Millimeter weit sehen kann. Damit ist es möglich, den Kontakt zwischen Finger und Display hochauflösend abzuschätzen.

➤ "Erstens errechnet 'CapContact' die tatsächlichen Kontaktflächen zwischen Fingern und Touchscreens bei einer Berührung", sagt Holz, "zweitens errechnet sie diese Kontaktflächen mit der achtfachen Auflösung aktueller Berührungssensoren, wodurch unsere Touch-Geräte die Berührungen viel präziser erkennen können."

Im Zuge der Entwicklung dieser Technologie haben die Forscher errechnet, dass rund ein Drittel aller Fehler beim Tippen auf Smartphone-Screens auf die niedrige Auflösung der Eingabeabtastung zurückzuführen sei. 

 Mit ihrer neuen Methodik ließen sich diese Fehler ein für alle mal eliminieren, so die Wissenschaftler.

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