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Meer in der Türkei wegen Schleimteppich nun tot
Ende Mai kam es im türkischen Marmarameer zu einer großen Umweltkatastrophe. Experten befürchten jetzt eine Wiederholung im Herbst. Das Meer ist tot.
Ende Mai 2021 spannte sich seltsamer "Schleim" wie ein Teppich über das türkische Marmarameer ("Heute" berichtete). Durch die warmen Temperaturen und Tonnen von Abwasser, die seit Jahren ins Mittelmeer abgelassen werden, fühlte sich eine bestimmte Art von Algen besonders wohl und vermehrte sich ungehindert. Die Ausscheidungen dieser Algen bildeten diesen Meeresschleim - mit irreversiblen Folgen für das Ökosystem. Nun warnen Experten und Meeresbiologen vor einer Wiederholung im Herbst.
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Bald ein totes Meer?
Obwohl die türkische Regierung schnellstmöglich handelte und den Schleim mit Tankschiffen abzusaugen versuchte, wurde hier nur "Retusche" betrieben. Die Ausscheidungen der Algen setzte sich am Meeresboden ab und nahm vielen anderen Ozeanbewohnern den benötigten Sauerstoff und auch die Lebensgrundlage. Nach Überprüfungen seien bereits mehr als 60 Prozent (!) aller Spezies in diesem Teil des Meeres verschwunden.
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Experten sprechen hier von einem tückischen Kreislauf. Während der Meeresschleim absinkt, beginnt er sich zu zersetzen - bei diesem Prozess wird der Sauerstoff im Wasser verbraucht, was wiederum die Bildung von neuem Meeresschleim fördert. Auch wenn das Meer an der Oberfläche wieder "normal" aussieht, brodelt es im Untergrund.
Wiederholung im Herbst
Im Oktober und November rechnen die Meeresbiologen damit, dass sich erneuter Schleim an der Wasseroberfläche zeigen wird. Dieses Mal jedoch, könnte es sogar soweit kommen, dass er sich bis ins Schwarze Meer und die Ägäis ausweitet - dies wäre eine regionale, ökologische Krise.
Was tun?
Diese Katastrophe sei einfach die Quittung für jahrhundertelanges Betreiben von Schindluder mit den Ressourcen. Illegale Abfälle, Treibstoff von 50.000 Tankern und die Abwassermengen der Industrie, die jährlich ins Marmarameer abgelassen werden, zeigen nun ganz klar die Konsequenzen unseres verantwortungslosen Handelns. Der Hydrobiologe Levent Artuz erklärte gegenüber der deutschen Presseagentur, dass das Meer als unsere "Kloake" benutzt würde und wenn wir unser Tun nicht sofort stoppen, gäbe es bald nichts mehr zu reparieren.