Alptraum-Szenario

Toter und mehrere Verletzte bei Stiertreiben in Spanien

In Spanien wird ein Alptraum-Szenario wahr: Bei einem Stiertreiben durchbricht ein Bulle den abgesperrten Bereich und rast auf Zuschauer zu.

20 Minuten
Toter und mehrere Verletzte bei Stiertreiben in Spanien
Ein 80 Jahre alter Mann sei seinen Verletzungen erlegen.
IMAGO/Europa Press

Bei einem der traditionsreichsten Stiertreiben in Spanien hat ein Kampfbulle einen Zuschauer getötet und vier weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich beim Stadtfest in Pantoja rund 50 Kilometer südlich von Madrid, als ein Stier die Sperren der Laufstrecke durchbrach und mehrere Zuschauer auf die Hörner nahm, wie Medien und der Notdienst der Region Kastilien-La Mancha berichteten.

4-Jährige unter den Verletzten

Ein 80 Jahre alter Mann sei seinen Verletzungen erlegen. Unter den Verletzten sei auch ein etwa vier Jahre altes Mädchen, das aber nicht in Lebensgefahr schwebe, hieß es. Polizeibeamte hätten das Tier erschossen. Die Behörden leiteten nach eigenen Angaben Ermittlungen ein.

Unfälle auch mit tödlichem Ausgang sind bei den sommerlichen Stierläufen, die in Spanien bei den Volksfesten seit vielen Jahrhunderten fast überall dazugehören, keine Seltenheit. Betroffen sind allerdings normalerweise nur die sogenannten Läufer, also vorwiegend jene jungen Männer, die die Stiere vormittags durch die abgesperrten, oft sehr engen Gassen der Altstädte für die sogenannten Corridas in die Arena treiben.

Aktivisten reden von Tierfolter

Die berühmteste Stierhatz findet jedes Jahr Anfang Juli beim Sanfermín-Fest in Pamplona im Norden des Landes statt. Bei den Mutproben versuchen die Läufer so nah wie möglich an oder vor den oft bis zu 600 Kilogramm schweren Kampfbullen zu laufen und diese anzufassen, ohne von ihnen erwischt zu werden.

Tierschützer bezeichnen das traditionelle Spektakel oft als Tierfolter. Obwohl die Proteste von Jahr zu Jahr zunehmen, werden diese Veranstaltungen in den meisten Regionen Spaniens nicht wirklich ernsthaft infrage gestellt. Oft ist das Treiben auch ein gutes Geschäft für die Städte. Das wilde Spektakel mit zahlreichen Nebenveranstaltungen lockt zum Beispiel in Pamplona jedes Jahr mehr als eine Million Schaulustige in die Stadt.

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    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Unglück ereignete sich beim Stadtfest in Pantoja rund 50 Kilometer südlich von Madrid
    • Ein 80 Jahre alter Mann sei seinen Verletzungen erlegen
    • Unter den Verletzten sei auch ein etwa vier Jahre altes Mädchen
    20 Minuten
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