Ariadna war von einem Tag auf den anderen weg. Eigentlich wollte sie nur zu ihrem Freund, dort kam sie nie an. Untersuchungen zeigten, dass sie nur spärlich bekleidet war und nichts außer Handy und Fahrkarte bei sich trug. Familie und Mitschüler suchten fieberhaft nach der 19-jährigen Gymnasiastin.
Auf das Verschwinden häuften sich Berichte um einen "unheimlichen Unbekannten", den sie zum zweiten Mal getroffen haben soll. Spürhunde erschnüffelten auf einem kleinen Parkplatz nahe der Floridsdorfer Brücke den Geruch des Mädchens. Erst ein knappes Monat später gab es die traurige Gewissheit.
Beim Kraftwerk Freudenau wurde die Leiche des Mädchen schließlich gefunden. Schon wenige Tage nach Verschwinden schlossen Klassenkameraden und Familie einen Selbstmord aus, die fünf Sprachen sprechende Ariadna-Beatrice war "eine unserer liebsten und fröhlichsten Mitschülerinnen", wie ein Klassenkollege berichtete.
Trotzdem glaubte die Wiener Staatsanwaltschaft nicht an ein Gewaltverbrechen, es gäbe keine Hinweise auf Fremdverschulden. "Ariadna-Beatrice war nicht depressiv, und es gab auch keinen Grund für einen Selbstmord. Das bestätigen sowohl die Familie als auch Freundinnen und Schulkameraden am Gymnasium in der Ettenreichgasse. Deshalb habe ich jetzt beim Wiener Landesgericht erfolgreich die Fortführung der Ermittlungen beantragt", wird der Anwalt der Familie, Constantin-Adrian Nitu, von der "Kronen Zeitung" zitiert.
Das Wiener Landgericht sah also ebenso ein "Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen", weswegen der Fall nun neu aufgerollt wird. Offenbar sollen jetzt die Handydaten vom Abend des Verschwindens ausgelesen werden. Und bestenfalls klären, ob sie sich mit jemandem getroffen hat.