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Tote Mädchen lügen nicht: Ärzte fordern Verbot

Die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" sorgt noch mehr als drei Monate nach ihrer Premiere für ordentlich Gesprächsstoff.

Heute Redaktion
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Die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" (Original: "13 Reasons Why") sorgte für viel Aufregung. In dem 13-Teiler geht es um den Suizid der Highschool-Schülerin Hannah Baker, die auf sieben Audio-Kassetten darüber spricht, wie es zu ihrer Tat kam.

Wie die "Bild" berichtet, fordern deutsche Ärzte nun ein Verbot der umstrittenen Serie. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sieht in der Netflix-Produktion eine Gefährdung für psychisch kranke und labile junge Menschen. Verbandssprecher Josef Kahl sagt: "Jugendliche, die sich mit der Idee der Selbsttötung beschäftigen, werden durch die Serie möglicherweise in Richtung Tat beeinflusst."

Warnung an Eltern

Eltern, die bei ihrem Nachwuchs Suizidgedanken oder eine enorme Begeisterung für die Serie wahrnehmen, sollen dies sehr ernst nehmen und Hilfe in Anspruch nehmen, denn: "Wenn ein Kind signalisiert, dass es Suizidgedanken hegt, ist das keine Laune, die vorübergeht, sondern möglicherweise Ausdruck einer seelischen Störung."

Ungeachtet aller Kritik, die der Streamingdienst übrigens zurückweist, wird eine zweite Staffel von "Tote Mädchen lügen nicht" produziert. Diese soll im Laufe des Jahres 2018 bei Netflix anlaufen, ein konkretes Datum ist bisweilen nicht bekannt.

Auf Selbstmord folgt Magersucht

Ebenfalls schon vorab für Wirbel sorgt zudem der neue Netflix-Film "To the Bone". Das Drama mit Lily Collins in der Hauptrolle erzählt von einer jungen magersüchtigen Frau, die nach vielen gescheiterten Therapien von ihren Eltern in eine Einrichtung für Jugendliche unter der Leitung eines unkonventionellen Arztes (Keanu Reeves) gesteckt wird.

Der Film geht am 14. Juli an den Start, dennoch sorgen sich schon vorab einige Kritiker um eine mögliche Verherrlichung der ernstzunehmenden Krankheit.

Zudem problematisch: Schauspielerin Lily Collins, die in der Titelrolle der 20-jährigen Elle zu sehen ist, litt als Teenagerin tatsächlich an einer Essstörung. Für die glaubhafte Verkörperung der Rolle musste sie sich bis auf Haut und Knochen herunterhungern, was angesichts der hohen Rückfallquote von ehemaligen Magersüchtigen auch schief gehen hätte können. Dennoch - bzw. gerade aufgrund der persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit - sei Collins der Film aber eine Herzensangelegenheit.

(ek)