Österreich

Totales Park-Chaos am Streiktag – fällt Kurzparkzone?

Der österreichweite Mega-Streik der ÖBB rückt näher. Jetzt gibt auch der Autofahrerclub ÖAMTC einen Appell für Pendler aus. 

Nikolaus Pichler
Der Verkehrsclub ÖAMTC rechnet mit Staus in ganz Österreich. 
Der Verkehrsclub ÖAMTC rechnet mit Staus in ganz Österreich. 
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Die morgigen Bahnstreiks werden vor allem in den Ballungsräumen der Landeshauptstädte und Wiens zu massiven Verkehrsbelastungen führen, denn viele Berufstätige werden statt des öffentlichen Verkehrs das Auto nutzen wollen. Der ÖAMTC appelliert an alle, die planen morgen mit dem Auto zum Arbeitsplatz zu gelangen, kurzfristig Fahrgemeinschaften zu bilden. ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold: "Wer in der Nachbarschaft, seiner Gemeinde oder im Umfeld jemanden kennt, der:die einen ähnlichen Arbeitsweg hat, sollte sich bereits heute mit diesen absprechen. Nur mit Fahrgemeinschaften, also wenn mehr Menschen ein Auto nutzen, können wir die Belastungen der Straßen in den Ballungsräumen in einem erträglichen Rahmen halten und Riesen-Staus verhindern."

Am Montag Kurzparkzonen oder zumindest Höchstparkdauer aufheben

Dennoch erwartet der Club ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und Schwierigkeiten, das Fahrzeug ganztags legal abzustellen. In Richtung Städte mit Parkraumbewirtschaftung appelliert der Club daher, die Kurzparkzonen für diesen Montag aufzuheben. "Zumindest die Überwachung der Einhaltung der Höchstparkdauer sollte morgen ausgesetzt werden", schlägt Schmerold vor.

Für alle jene Arbeitnehmer:innen, die Homeoffice nützen können, empfiehlt der Club, das am Montag zu tun. "Wir wissen, dass viele Arbeitnehmer:innen nach den Erfahrungen im Lockdown mittlerweile regelmäßig und unterstützt vom Arbeitgeber die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu arbeiten. Alle, die die Möglichkeit haben, sollte morgen einen Homeoffice-Tag einlegen", so Schmerold abschließend.

Sozialpartner schieben sich gegenseitig Schuld zu

Die Verhandlungen zu einem neuen Bahn-KV sind am Sonntag vorerst gescheitert. Nun steht am Montag ein 24-stündiger, österreichweiter Eisenbahnstreik bevor. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gaben sich gegenseitig die Schuld daran. Nur Busse und kommunale Verkehrsbetriebe fahren, aber keine Regional-, Fern- und Nachtzüge oder S-Bahnen. Neue Gesprächstermine werden vor Dienstag wohl nicht gefunden. ÖBB-Chef Andreas Matthä kritisierte die vida für den "mutwilligen Streik".

Die Gewerkschaft vida kritisierte nach den gescheiterten Verhandlungen, dass die Arbeitgeberseite der Wirtschaftskammer ihr ursprüngliches Angebot von plus 200 Euro (und Einmalzahlung von 1.000 Euro) zuletzt nur um 8 Euro erhöht hätten. "Acht Euro wenden keinen Warnstreik ab", wurde vida-Chefverhandler Gerhard Tauchner in einer Aussendung zitiert. Die Arbeitgeber teilten hingegen mit, dass sie ihr Angebot von einem Plus von 8 Prozent auf plus 8,44 Prozent erhöht haben. Sie gaben der Gewerkschaft die Schuld, einen Streik vom Zaun zu brechen und dabei einem Drehbuch zu folgen.

"Die Verantwortung für diesen Warnstreik, für die Auswirkungen auf die Pendlerinnen und Pendler sowie für den wirtschaftlichen Schaden liegt damit ausschließlich bei der Wirtschaftskammer. Hätte sie sich in den letzten zwei Monaten bewegt und ernsthaft verhandelt, hätten wir schon lange einen Abschluss", so Tauchner.

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