Regeländerung
"Total bescheuert!" Springer-Stars schießen gegen FIS
Eine Regeländerung vor dem Weltcup-Auftakt erhitzt die Gemüter. Die deutschen Skispringer schossen nun gegen den Weltverband FIS.
Am Freitag heben Österreichs Adler wieder ab, startet die neue Weltcup-Saison der Skispringer mit dem Mixed-Bewerb im norwegischen Lillehammer, Samstag und Sonntag folgen Einzel bei Männer und Frauen.
Dabei greift bereits eine Regeländerung, die der Ski-Weltverband FIS während des Sommers beschlossen hat. Künftig wird die Telemark-Landung von den Punkterichtern strenger bewertet. Bei einer nicht sauberen Landung können die Sprungrichter künftig drei Punkte abziehen, bisher waren es nur zwei Punkte. Fünf Punkterichter bewerten die Sprünge mit einer Note von bis zu 20,0, bei Unsauberkeiten in der Luft oder bei der Landung wird der Wert reduziert. Die höchste und niedrigste Wertung werden herausgerechnet, bei den drei verbleibenden Noten könnten dann aber bis zu neun Punkte für eine nicht saubere Landung abgezogen werden. Bisher waren es bloß sechs Punkte.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
"Total bescheuert"
Das ärgert einige Springer maßlos. So fand etwa der Deutsche Markus Eisenbichler klare Worte: "Die Regel nervt mich einfach, weil die Kampfrrichter mehr Einfluss erhalten. Dass du so sehr bestraft wirst, wenn du nicht den Telemark setzt, finde ich total bescheuert." Nun könne es sein, dass ein Athlet nach einem sehr weiten Sprung und einer verpatzten Telemark-Landung "nicht auf dem Podest" sei. "Das ist nicht fair", meinte Eisenbichler. Landsmann Karl Geiger meinte etwa: "Wir sind beim Skispringen, nicht beim Eiskunstlaufen oder beim Dressurreiten."
Das Problem dabei ist: Gerade bei extrem weiten Sprüngen ist der Landedruck besonders hoch, da wird auch eine Telemark-Landung schwieriger. Zuletzt wurden sogar Stimmen laut, die FIS solle der stilistisch sauberen Telemark-Landung weniger Bedeutung geben, der Ski-Weltverband ging mit der Regeländerung nun aber den anderen Weg.
Die FIS rechtfertigte sich hingegen, dass bei unsauberen oder gar keinen Telemarks lediglich 1,5 bis zwei Punkte abgezogen wurden. "Die Ästhetik wird nun aufgewertet. Sie gehört beim Skispringen eben genauso dazu wie die Weite", meinte Ivo Greger, der Technische Delegierte der FIS.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Regeländerung vor dem Weltcup-Auftakt im Skispringen sorgt für Unmut unter den Athleten, insbesondere bei den deutschen Springern.
- Die neue Regelung der FIS sieht vor, dass bei einer unsauberen Telemark-Landung künftig bis zu drei Punkte abgezogen werden können, was einige Springer wie Markus Eisenbichler und Karl Geiger als unfair empfinden, da dies den Einfluss der Kampfrichter erhöht und die Schwierigkeit bei weiten Sprüngen nicht berücksichtigt.