Im Privatjet verhaftet

Top-Managerin zwackt Modekette über 100 Millionen ab

Es ist ein Kriminalfall wie im Film: Eine Finanzmanagerin einer großen Firma soll Millionensummen abgezweigt haben und führt dann ein Luxusleben.

20 Minuten
Top-Managerin zwackt Modekette über 100 Millionen ab
Beim geschädigten Unternehmen handelt es sich um Kiabi, bei welchem Bard als Finanzchefin angestellt war.
IMAGO/Bestimage

Nach der filmreifen Festnahme einer ehemaligen Finanzverantwortlichen der großen französischen Modekette Kiabi ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der massiven Veruntreuung von Geldern.

Die nach der Landung mit einem Privatjet auf der Mittelmeerinsel Korsika festgenommene Frau befinde sich in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris mit. Nach Angaben der Fahnder geht es um eine Summe von 100 Millionen Euro, berichtete der Sender France Info.

Bei internen Überprüfungen sei entdeckt worden, dass die Modekette Opfer eines ausgeklügelten Finanzbetrugs großen Ausmaßes geworden sei, bestätigte das Unternehmen Kiabi der Deutschen Presse-Agentur. Es werde alles unternommen, um das verschwundene Geld zurückzuerhalten. Der Betrug stelle die finanzielle Stabilität des Unternehmens nicht infrage.

Was über die Verdächtige bekannt ist

Laut mehrerer französischer Medienberichte, darunter vom "Courrier des Ameriques", handelt es sich bei der Verdächtigen um Aurélie Bard. Die 39-Jährige zog im vergangenen Jahr nach Miami. Dort hat sie zusammen mit einer anderen Person die Firmen EBH Group und EBH Design and Real Estate LLC gegründet. Des Weiteren wurden die Firmen Haute Design Media Group und Haute Design by Aurélie Bard LLC in Florida registriert. Auf einer Firmenwebsite steht über sie: "Aurélie Bard ist eine dynamische Unternehmerin und kreative Kraft, die in der Welt des luxuriösen Innendesigns einen bleibenden Eindruck hinterlässt."

Die Person, die mit Bard eine Geschäftsbeziehung eingegangen sein soll, sagt: "Ich erfahre von dieser Angelegenheit genauso wie Sie."

Millionenüberweisung ins Ausland

Vor gut einem Jahr soll die Finanzverantwortliche die Millionensumme des Unternehmens laut France Info auf ein eigens eingerichtetes Konto bei einer ausländischen Bank überwiesen haben, angeblich als Geldanlage. Als die Modekette dann in diesem Juli auf das Geld zugreifen wollte, stellte sich heraus, dass dieses verschwunden war. Ermittler der Zentralstelle zur Bekämpfung der schweren Finanzkriminalität brachten die riesige Unterschlagung schnell in Verbindung zu der ehemaligen Finanzchefin.

Da die 39-Jährige ihr Leben in Saus und Braus ausführlich in den sozialen Medien teilte, wussten die Fahnder, dass sie auf der griechischen Insel Mykonos eine große Party geschmissen hatte und dann von Italien aus per Privatjet Kurs auf Korsika nahm. Als Fahnder sie dort festnahmen, fanden sie in ihrem Gepäck Schmuck und Luxusgüter im Wert von umgerechnet über 500.000 Euro, wie France Info berichtete.

Weiter heißt es in französischen Medien, dass Bard bereits in der Vergangenheit zu einer Haftstrafe auf Bewährung für zwei Jahre verurteilt wurde. Sie hatte von einem anderen Unternehmen rund 800.000 Euro veruntreut.

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    Sabine Hertel, Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine ehemalige Finanzmanagerin der französischen Modekette Kiabi, Aurélie Bard, wird verdächtigt, 100 Millionen Euro veruntreut zu haben und ein Luxusleben zu führen
    • Nach ihrer Festnahme auf Korsika ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft, während das Unternehmen alles unternimmt, um das Geld zurückzuerhalten, ohne die finanzielle Stabilität zu gefährden
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