Oberösterreich
Tonnenweise Gammelfleisch: Das macht jetzt Kebabhändler
Die Behörde bekam Bauchweh: In Linz ist ein Großhändler aufgeflogen, der mit tonnenweise Gammel-Kebab gehandelt hat. Nun wurde ihm der Druck zu groß.
Es ist ein regelrechter Döner-Krimi, der vor Kurzem die Schlagzeilen beherrschte: Verseuchtes Billigfleisch aus Polen sorgte bei unzähligen Menschen für Erkrankungen. Ein Patient kam sogar ums Leben.
Die Folge: Schwerpunkt-Kontrollen im ganzen Land. In Wien etwa führte die Gruppe Sofortmaßnahmen in mehreren Bezirken stichprobenartige Überprüfungen durch.
Die Tester waren auch in Linz unterwegs – mit üblem Ergebnis: Die Kontrolleure wurden in einem Hinterhof fündig. Zunächst wurde nur ein harmloserer Salmonellen-Stamm festgestellt. Bei einer weiteren Probenentnahme fand man aber die weitaus gefährlichere Variante.
Wie sich schließlich herausstellte, dürfte der Großhändler einen sehr weitverzweigten Kundenstamm gehabt haben. Das kontaminierte Fleisch könnte nicht nur bei Imbiss-Ständen in Oberösterreich, sondern auch in Salzburg und Tirol und sogar in Bayern gelandet sein.
Der Unternehmer musste schließlich mehrere Tonnen Kebab zerstören. Die Behörde machte Aktion scharf und hat den Betrieb in den vergangenen Wochen gleich dreimal wöchentlich kontrolliert.
"Der Händler muss alle Lieferungen melden und stets Atteste vorlegen", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) auf "Heute"-Anfrage. Ohne entsprechende Zertifikate könne er keine Ware mehr verkaufen. Die strengen Auflagen seien erfüllt worden, der Unternehmer nicht mehr aufgefallen.
Jetzt scheint ihm das Ganze aber zu viel geworden zu sein: Er hat seinen Betrieb dichtgemacht.
Um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern, pocht Raml seit Längerem auf eine Gesetzesänderung. Damit hätte man mehr Handhabe gegen schwarze Schafe.
Grauslicher Kebab-Report
Das üble Fleisch des Linzer Großhändlers scheint übrigens kein Einzelfall zu sein: Tests der Arbeiterkammer sorgen regelmäßig für Übelkeit.
Die Konsumentenschützer nahmen zehn Linzer Anbieter in der Landeshauptstadt unter die Lupe. Das bittere Ergebnis: Drei schnitten mäßig ab, gleich sechs ungenügend, ein einziger Verkäufer erhielt die Note gut