Unglück auf der Alm

Tödliche Kuh-Attacke - erst Hubschrauber stoppt Angriff

Die lange Serie von Angriffen geht weiter. Notärzte konnten einer Frau (40) bei Bad Hofgastein nicht mehr helfen.

Newsdesk Heute
Tödliche Kuh-Attacke - erst Hubschrauber stoppt Angriff
Im idyllischen Gasteiner Tal ereignete sich die tödliche Kuh-Attacke.
Wolfgang Weinhäupl / Westend61 / picturedesk.com

Dieser schreckliche Unfall schockiert wenige Tage vor Ferienbeginn. Eine Frau wird von einer Kuhherde auf einer Alm zu Tode getrampelt („Heute“ berichtete).

Ort des Unglücks ist die Schlossalm bei Bad Hofgastein in Salzburg. Die Mutter (40) – eine Einheimische – ist am Mittwoch mit ihren zwei Töchtern (20, 23) wandern. Auch dabei: Zwei kleine Hunde.

Erst der Hubschrauber stoppte den Angriff

Der Notruf wird um 13.40 Uhr abgesetzt. Die Töchter melden, dass die Familie von der Kuhherde angegriffen wird. Die erwachsenen Kinder können sich verletzt retten, die Mutter wird noch von den Tieren bedroht.

Erst der tieffliegende Rettungshubschrauber Alpin Heli 6 – er kam aus Zell am See – kann die Herde vertreiben. Die Ärzte beginnen sofort mit der Reanimation, doch die Frau erliegt noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen.

Noch gibt es keine Informationen, warum genau die Kühe attackierten. Tierexpertin Johanna Stadler, sie ist Obfrau der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, klärt allgemein auf: "Für die Kuh ist der Hund ein Wolf, ein Raubtier. Die Kühe halten die Herde zusammen und verteidigen sie."

"Kühe signalisieren 'schleichts euch!'"

Die zwei jungen, wahrscheinlich herumtollenden Hunde könnten aus Sicht der Kühe eine Bedrohung dargestellt haben. In solchen Situationen wird auch der Mensch angegriffen sagt Stadler zu "Heute": "Kühe gehen in Gruppen den Menschen hinterher, signalisieren quasi 'schleichts euch!'"

Die Expertin weiter: "Gegen Rinder kann man sich nicht wehren – sie trampeln dich einfach tot."

Tierexpertin Johanna Stadler, Obfrau der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe
Tierexpertin Johanna Stadler, Obfrau der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe
Sonja Müllner/PFOTENHILFE

Immer mehr Kuh-Attacken - keiner weiß genau warum

Was selbst Johanna Stadler überrascht: "Es häufen sich die Meldungen von Kuh-Angriffen. Davor ist es 20 Jahre lang nie vorgekommen." Ein Grund könnte sein: Während Corona wurde es zum Trend, auf die Berge zu gehen, es sind jetzt einfach viel mehr Menschen in der Natur.

Viele gehen völlig uninformiert auf die Almen: "Touristen wollen Kühe streicheln, ihre Hunde wollen die Tiere beschnuppern – das sehen die Kühe als Bedrohung."

Ein weiterer Faktor ist das Wetter: "Es ist drückend schwül und sehr heiß – Mensch und Tier werden dabei unruhig."

Das Drama ereignete sich im Schlossalm-Gebiet des Gasteinertals. (Archivfoto)
Das Drama ereignete sich im Schlossalm-Gebiet des Gasteinertals. (Archivfoto)
Bergrettung Bad Hofgastein

Der aktuelle Fall lässt sich noch lange nicht erklären. "Das verstehe ich nicht, das sind Einheimische. Man kann nur mutmaßen, wahrscheinlich war es das Hundeverhalten, vielleicht haben die sich aufgeführt."

"Hunde bei Attacke von der Leine lassen"

Johanna Stadler ist in Sorge wegen drohender Konsequenzen: "Es soll nicht damit enden, dass Kühe nur mehr weggesperrt werden. Am besten sollten die Menschen Wanderrouten suchen, die nicht an Kühen vorbeiführen."

Ein letzter Tipp von der Bergrettung: "Wenn es irgendwie möglich ist, so sollte der Hund bei einer plötzlichen Kuhattacke von der Leine gelassen werden", sagt der Bezirksleiter der Bergrettung Pongau, Gerhard Kremser.

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    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Frau wurde auf einer Alm in Bad Hofgastein von einer Kuhherde zu Tode getrampelt, ihre beiden Töchter wurden dabei verletzt
    • Die Kuhattacke ereignete sich, als die Familie mit ihren Hunden wanderte
    • Experten vermuten, dass die Angriffe auf das Verhalten der Hunde und die zunehmende Anwesenheit von Menschen in den Bergen zurückzuführen sind
    • Es wird empfohlen, Wanderwege zu wählen, die nicht an Weideflächen vorbeiführen, und Hunde im Falle einer Kuhattacke von der Leine zu lassen
    red
    Akt.