Oberösterreich

Todkranke war mit Beatmungsgerät bei Taufe der Enkelin

Gabriele liegt seit Jahren im Spital und muss beatmet werden. Ihr größter Wunsch: die Taufe der Enkelin erleben. Ein Verein machte das möglich.

Dank der "Rollenden Engel" konnte Gabriele die Taufe hautnah miterleben.
Dank der "Rollenden Engel" konnte Gabriele die Taufe hautnah miterleben.
Rollende Engel

Vor zehn Monaten kam Leonie Lia zur Welt. Sie ist nicht nur der größte Stolz ihrer Eltern, sondern auch der ihrer Oma.

Gabriele (60) ist es aber nicht vergönnt, ihre Enkelin oft in die Arme schließen zu können. Sie liegt bereits seit vielen Jahren in Wien im Krankenhaus und wird künstlich beatmet. Die 60-Jährige leidet an COPD, eine 24-Stunden-Betreuung ist nötig.

Nun stand die Taufe des kleinen Mädchens vor der Tür. Gabrieles sehnlichster Wunsch: Dabei sein zu können. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes schien das aber so gut wie unmöglich.

Bis sich die Tochter der 60-Jährigen an die "Rollenden Engel" wandte. Der Verein erfüllt schwer kranken Patienten letzte Wünsche.

1/3
Gehe zur Galerie
    Vereinsmitglieder holten die 60-Jährige in Wien ab.
    Vereinsmitglieder holten die 60-Jährige in Wien ab.
    "Rollende Engel"

    Binnen weniger Stunden hielten Mitarbeiter der Organisation Rücksprache mit der Station, und die Reise konnte los gehen. Die "Rollenden Engel" holten Gabriele mit dem vereinseigenen Van von Wien ab und brachten sie nach Niederösterreich.

    Die 60-Jährige fühlte sich sichtlich wohl im Fahrzeug. Es ist mit einer speziellen Federungen, Lichtdesigns, TV, DVD, Kühlschrank und Rundumverglasung für beste Aussicht ausgestattet.

    "Ich freue mich schon so, jetzt endlich meine ganze Familie wieder einmal sehen zu können", so Gabriele.

    Kurze Zeit später fuhr der Van vor der Kirche vor. Alle Familienmitglieder warteten bereits auf die 60-Jährige und hatten Freudentränen in den Augen, als sie Gabriele sahen.

    Über den Verein Rollende Engel
    Der Verein erfüllt schwerkranken Personen kostenlos ihren letzten Wunsch und wird ausschließlich durch Spenden und Patenschaften finanziert. Organsiert und durchgeführt werden die Wünsche von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Den Transport mit dem "Rollenden Engel" übernehmen ausgebildete Helfer. Sollte medizinische Betreuung benötigt werden, stehen ebenfalls Ärzte oder diplomierte Krankenschwestern ehrenamtlich zur Verfügung und begleiten die Fahrt.
    Der Verein wurde am 1. Jänner 2020 gegründet.
    Für Spenden:
    SPENDENKONTO
    Verein -Rollende Engel-
    Raiffeisenbank Wels
    AT79 3468 0000 0303 9500
    (bitte Name und Adresse nicht vergessen)
    (Quelle: "Rollende Engel")

    Bei der Taufe saß die Oma mit ihrem Rollstuhl ganz vorne. Sichtlich ergriffen verfolgte sie die Zeremonie. Im Anschluss ging es noch in den benachbarten Pfarrsaal zum Essen.

    Der 60-Jährigen schien es an diesem Tag richtig gut gegangen zu sein, sie benötigte so gut wie keine medizinische Unterstützung. Gegen Nachmittag machte sich die Gruppe wieder auf den Weg nach Wien.

    Bei einer Person bedanken sich die "Rollenden Engel" ganz besonders: Krankenschwester Martina von der Langzeitbeatmungsstation. Sie hatte die Reise mitbegleitet und dafür sogar ihren privaten Urlaub verschoben.

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf