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"Todesangst": ORF-Star Kratky mit intimen Enthüllungen
Bei Robert Kratky steht der nächste runde Geburtstag ins Haus. Das nimmt sich der Ö3-Moderator zum Anlass, die vergangene Zeit zu reflektieren.
Er begleitet jeden Tag unzählige Österreicher durch die ersten Stunden ihres Tages, hat immer einen Spruch auf den Lippen und einen Humor, der nicht bei jedem gut ankommt: Robert Kratky (49) zählt zu den bekanntesten Radiostimmen des Landes und ist den meisten Österreichern dank seiner Rolle als Host des "Ö3-Weckers" ein Begriff. Anlässlich seines 50. Geburtstags hat sich der Moderator mit dem "profil" getroffen und liefert private Einblicke in sein bisheriges Leben.
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Er bezeichnet sich dabei selbst als "Oberkellner" der Ö3-Morgenshow, wobei er den Erfolg der Sendung auf "gemeinschaftliche Leistung" und "Tradition" zurückführt. Dabei gestaltet sich die Zusammenarbeit, nicht zuletzt aufgrund seiner direkten Art und dem tendenziell rauen Ton des Journalisten, gelegentlich schwierig. "Manchmal bin ich mit anderen im Studio nicht ganz einer Meinung und kann es mir dann nicht verkneifen, was zu sagen", schildert er im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin.
Vom rauen Medienklima und psychischer Gesundheit
Von seinen jüngeren Kollegen kann sich der alteingesessene Medienmacher hier noch einiges abschauen, wie er selbst reflektiert. "Ich wurde in den Achtzigern sozialisiert und bin zum Teil geprägt von Dingen, die sich längst überholt haben", gesteht sich Kratky ein. Erst kürzlich sei eine Redakteurin auf ihn zugekommen, um ihn daran zu erinnern, dass sein "Umgangston für das Arbeitsklima am Sender wahnsinnig wichtig ist".
Eine raue Gesprächskultur und Streit hinter den Kulissen haben, für den Ö3-Star lange Zeit zum Berufsbild gehört. Allmählich gewöhnt er sich jedoch an den Gedanken, auch verletzlich sein zu können. Unter anderem ließ der Journalist seine mehr als 99.000 Followern an seinen mentalen Problemen während der vergangenen Jahre teilhaben. "Ich habe am Tag der psychischen Gesundheit im Oktober ein Video aufgenommen und darüber gesprochen, dass ich selbst ein Burnout hatte, dass ich in ärztlicher Behandlung war und teilweise noch bin und dass ich manchmal mit schweren Depressionen zu kämpfen hab", lässt er im "profil"-Interview Revue passieren. Mit der medialen Aufmerksamkeit, die darauf folgte, habe er jedoch nicht gerechnet.
Darum springt Kratky aus Flugzeugen
Auch über die Inhalte seines Social-Media-Profils kommt Kratky zu sprechen. Besonders in den vergangenen Jahren hat der bald 50-Jährige das Fallschirmspringen für sich entdeckt und einen Kurs belegt, um regelmäßig durch die Luft fallen zu können. Nicht all jene, die diese Ausbildung mit dem Ö3-Moderator begonnen haben, brachten sie auch zu Ende. "Das ist einfach die schiere Todesangst", begründet er ihre Entscheidung und beschreibt weiter: "Aber dann ist der Knopf aufgegangen, und jetzt ist da ein Gefühl von riesiger Freude: ein Loslassen von allem, was dich auf der Erde bewegt, deprimiert oder beschäftigt."