Österreich
Arzt verkauft frische Luft um 22 Euro pro Dose
Frische Bergluft in der Dose um 22 Euro das Stück – ein Tiroler Frauenarzt will mit dieser skurrilen Produkt-Idee das große Geld machen.
Es zischt, und kurz darauf hat der Frauenarzt Daniel Kamil ein entspanntes Lächeln im Gesicht. Und nein, Drogen sind hier keine im Spiel, sondern nur Luft. Reine Bergluft, abgefüllt in Dosen. Und mit der will der findige Tiroler jetzt das große Geld machen.
Was erstmal wie ein Aprilscherz klingt, ist aber in Wahrheit eine ausgeklügelte Geschäftsidee, in die Kamil schon mehr als 150.000 Euro investiert hat. Zwei Jahre lang habe er daran geforscht, wo und wie er die frischeste Luft für sein Produkt abfüllen könne, erzählt er im Interview mit einem Kamera-Team des TV-Senders PULS4 (siehe Video oben).
Dazu rückt der Unternehmer in aller Herrgottsfrühe mit Kompressor und Gasflaschen aus. Zwischen 4.30 und 9 Uhr morgens sei die Luft am besten, erklärt er. In einem Wald auf etwa 1.200 Metern Seehöhe wird dann der wertvolle Rohstoff gewonnen, 15.000 Liter pro Stunde. Den genauen Ort will der Frauenarzt nicht preisgeben – Betriebsgeheimnis.
Bevor die österreichische Bergluft allerdings in den Handel kommen kann, geht sie noch auf Reisen. Erst nachdem ein Labor in Irland ihre Qualität untersucht hat, geht es in der Schweiz ans Abfüllen.
Swarovski stieg aus Deal aus
Kamil glaubt fest an den Erfolg seines Produkts: Tiroler Bergluft in edel verpackter Dose – 180 Atemzüge zum stolzen Preis von 22 Euro. Besonders in Asien soll es großen Anklang finden. Kurzzeitig gelang es ihm, mit seiner Idee sogar den ebenfalls in Wattens ansässigen Kristallriesen Swarovski für eine Kooperation ins Boot zu holen – die weißen Dosen wurden mit Funkelsteinen verziert und in dessen Shops verkauft.
Swarovski ist aber mittlerweile aus dem Deal ausgestiegen, wie PULS4 berichtet. "Aufgrund von Reaktionen aus der Bevölkerung, die es nicht unterstützen wollte, frische Luft den Chinesen nach China zu verschiffen, hat sich die Firma Swarovski entschieden, es nicht mehr dort in den Geschäften zu verkaufen", so Kamil gegenüber dem Sender. Trotzdem will der Tiroler heuer mindestens 40.000 Dosen verkaufen.
Keine heiße Luft
Dabei hat der Unternehmer aber bereits Konkurrenz, auch aus Österreich. Denn die Idee, Luft in Dosen zu verkaufen, ist nicht ganz neu. Gleich zwei Firmen bieten frische Salzkammergut-Luft aus Hallstatt in Dosen an. Wie es scheint, ist der Kampf um die Lufthoheit in Österreich bereits in vollem Gange.
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(rcp)