Wien
Tierische Hitze: Wiener FPÖ will Sprühnebel für Fiaker
Zum ersten Mal im Jahr könnte sich der Wiener Stephansplatz auf 35 Grad aufheizen. Den Fiaker-Pferden sollen Sprühnebel-Anlagen Abkühlung bringen.
Tierschützer vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) schlagen Alarm: Heute könnte es das erste Mal so weit sein, dass die kritische Grenze von 35 Grad am Stephansplatz (City) erreicht wird. Ab dieser Temperaturmarke bekommen die Fiaker-Pferde Hitzefrei. Für Abkühlung möchte die Wiener FPÖ mit einem tierischen Hitzepaket sorgen: In dem blauen Antrag wird von der Stadt gefordert, auf Fiaker-Stellplätzen temporäre Zelte und Kühlanlagen, wie Sprühnebel-Anlagen, zu errichten und so der "extremen Hitzebelastung der Pferde entgegenzuwirken". Ergänzend sagt FPÖ-Tierschutzsprecher Udo Guggenbichler (FPÖ): "Angesichts der hohen Temperaturen braucht es ein Hitzepaket. Temporäre Zelte und Kühlanlagen müssen nachgerüstet werden. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Tiere ein angenehmeres Arbeitsumfeld haben, aber auch die Fiaker ihrem Geschäft nachkommen können."
Streit um Thermometer
Seit 2016 gilt in Wien die Regelung, dass Fiaker-Pferde ab 35 Grad Lufttemperatur in der Inneren Stadt den Rest des Tages Hitzefrei bekommen, in Salzburg liegt die Grenze bei 30 Grad. Laut VGT beginnt das große Schwitzen für die Wiener Pferde schon lang vor den "offiziellen" 35 Grad: Montag Nachmittag waren die Tierschützer mit einer Wärmbildkamera am Stephansplatz unterwegs. Ergebnis der Messung: Direkt am Fiakerstandplatz hatte sich die Luft auf fast 38 Grad aufgeheizt, unter den Tierhufen war der Asphalt bereits 49 Grad heiß. Zur selben Zeit hatte es am offiziellen Messpunkt am Referenz-Thermometer der ZAMG im Schatten aber erst 32 Grad. Der Stadt Wien werfen die Tierschützer darum eine "Mess-Farce" vor. Wie bereits von den Wiener Grünen gefordert, will auch der VGT ein Hitzefrei ab 30 Grad durchsetzen.