Wildtiere
Völlig neue Coronaviren in Rötelmäusen entdeckt
Corona wird uns wohl noch sehr lange begleiten, denn nun haben Forscher in Schweden eine neue Art des Virus in Rötelmäusen entdeckt.
Noch liegt der definitve Beweis nicht vor, ob das Coronavirus SARS-CoV-2 tatsächlich von Schuppentieren oder Fledermäusen auf den Menschen übertragen wurde. Dass Nagetiere jedoch Reservoire für Viren darstellen ist allerdings nichts neues. Nun wurde eine neue Art des Coronavirus auf schwedischen Rötelmäusen entdeckt - ob dieses jedoch auf Menschen übertragbar ist, oder eine neue Zoonose droht, ist noch unbekannt.
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Das häufigste Nagetier in Europa
Die Rötelmaus zählt zu den häufigsten Nagetieren Europas und war immer schon ein Träger diverser Viren und Erreger. Auch das Coronavirus wurde in früheren Studien bei diesen Mäusen festgestellt. Ein Wissenschafts-Team von der Universität Uppsala in Schweden hat nun bei 260 wilden Rötelmäusen Gewebeproben entnommen und testete diese auf Viren-RNA hin und stellte eine Vergleichsanalyse an.
Die schwedischen Rötemäuse aus dem Ort Grimsö trugen Erreger die zwar wie das SARS-CoV-2 zu den Betacoronaviren gehören, jedoch stärker der Untergruppe sogenannter "Embecoviren" ähneln. Da es jedoch bei Aminosäuren und RNA zu großen Abweichungen kommt, gehen die Forscher bei dem "Grimsö-Virus" von einer völlig neuen Gruppe aus.
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Neue Zoonose?
Fakt ist, die Rötemäuse in Schweden tragen offenbar ein neuartiges und noch nicht identifiziertes Coronavirus in sich. Durch die Population der Mäuse geht man auch von einer relativ hohen Verbreitung aus und kann nicht ausschließen, dass das "Grimsö-Virus" durchaus für Nutztiere und Menschen gefährlich werden könnte. Um das Risiko genauer einschätzen zu können, müsste man allerdings das neue Virus züchten und auf seine Rezeptorbindung genau analysieren.