Wildtiere
Trotz Krieg: "Restaurant"-Bär aus Ukraine gerettet
Am 23. März fing das Leben des 20-jährigen Braunbären "Vova" erst an. An diesem Tag wurde er von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gerettet.
Vermutlich verbrachte der Braunbär "Vova" sein ganzes Leben in einem winzigen Betonkäfig in der Nähe eines kürzlich niedergebrannten Restaurants in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj. Bei dem Brand wurde der stattliche Braunbär glücklicherweise nicht verletzt, aber die Haltungsbedingungen und die Sicherheitslage waren noch besorgniserregender. Sein früherer Besitzer übergab ihn also freiwillig an die Behörung und ermöglichte so seine Rettung.
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Transport in den Bärenwald
"Vova" ist nun sicher in seinem neuen Zuhause - im Bärenwald Domazhyr (ebenfalls Ukraine) - angekommen. "Wir sind dankbar, dass die Behörden seine Rettung endlich ermöglicht haben. Bären müssen umherstreifen, graben und schwimmen und nicht ihr ganzes Leben lang auf ein paar Quadratmetern hin und her laufen. Vovas stereotypes Verhalten zeigt, dass er sich gelangweilt hat und nicht in der Lage war, sein natürliches Verhalten auszuleben. Unser Team im Bärenwald Domazhyr wird sich nun um 'Vova' kümmern, damit er sich erholen und ein artgemäßes, bärengerechtes Leben führen kann“, sagt Magdalena Scherk-Trettin, verantwortlich für Bärenprojekte bei Vier Pfoten.
Wie sicher ist der Bärenwald?
Obwohl nun auch im Westen der Ukraine Angriffe gemeldet wurden, versorgt das Team des Bärenwaldes alle Bären weiterhin bestmöglich. Das Bärenschutzzentrum bietet weiterhin einen sicheren Ort für Bären in Not. Vier Pfoten ist zutiefst besorgt über den Krieg in der Ukraine und verfolgt die Entwicklungen genau, zumal auch aus dem Westen des Landes Angriffe gemeldet wurden. Die Mitarbeiter des Bärenwald Domazhyr und die Bären sind derzeit in Sicherheit und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.
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Haltung erst seit 2021 illegal
Die Privathaltung von Bären ist in der Ukraine nach wie vor legal, doch gesetzliche Änderungen im November 2021 machten die Haltung von Bären und Großkatzen zu Freizeit- und Unterhaltungszwecken illegal. Aus diesem Grund galt auch die Haltung von "Vova" ab diesem Zeitpunkt als illegal, doch das Gericht, das über sein Schicksal entscheiden sollte, wies den Fall zweimal ab, bevor der Brand geschah. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine kontaktierten die zuständigen Behörden VIER PFOTEN mit der Bitte, Vova so schnell wie möglich in ihre Obhut zu nehmen.