Wildtiere
So geht es dem letzten Restaurantbären im Bärenwald
Braunbär "Mark" galt bei seiner Rettung im Dezember 2022 als der letzte Restaurantbär Albaniens. So geht es ihm jetzt im Bärenwald.
Der 24-jährige Braunbär "Mark" lebte ein trauriges und trostloses Leben mit falscher Ernährung und kaum Bewegung in einem kleinen Betonkäfig in Albanien ("Heute" berichtete). Als Tierschutzorganisation Vier Pfoten den angeblich letzten "Restaurantbären" in den Bärenwald Arbesbach nach Niederösterreich brachte, galt dies als großer Triumpf. Doch, wie geht es "Mark" seit seiner Rettung im Dezember 2022?
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Schlafen, schlafen, schlafen
Laut den Tierpflegern schläft Mark sehr viel, kommt aber immer wieder aus seiner Höhle heraus, um Schritt für Schritt die neuen Eindrücke in seinem großen Gehege einzufangen. Kein Wunder aber, dass er die Rückzugsmöglichkeit genießt, die er jahrelang nicht hatte. „Wir hoffen, dass er bald mutig genug ist, um sein Gehege auch weiter zu erkunden und die notwendigen Muskeln aufzubauen. Für einen Bären ist diese Umstellung nach über 20 Jahren natürlich zunächst einmal ein großer Stress. Mit Bären ist das tatsächlich wie mit Bäumen: Sie zu verpflanzen ist kein einfaches Unterfangen", erzählt die Bärenwald-Betriebsleiterin Sigrid Zederbauer.
Der Bärenwald Arbesbach ist eines von mehreren Bärenschutzzentren von VIER PFOTEN. Derzeit leben mit Tom, Brumca Erich und Mark hier vier Braunbären auf insgesamt 14.000 Quadratmetern. Über den Winter ist der Bärenwald geschlossen.
Für Besucher gibt es ab dem Frühjahr täglich zwischen 10-1 Uhr wieder die Möglichkeit, diese faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Jeden Mittwoch und Freitag um 15 Uhr, am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 10:30 Uhr findet eine Führung (auch ohne Voranmeldung) statt.
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Kleine Baustelle
Nach jahrzehntelanger schlechten Haltung ist es natürlich nicht weiter verwunderlich, dass sich gesundheitliche Probleme bei dem Braunbären bemerkbar machen. Abgenutzte Gelenke, teilweise abgebrochene Zähne und eine Vergrößerung der Leber, Prostata und Hoden ist auf die katastrophale Haltung zurückzuführen. Nun ist es wichtig, den Bären zum Fressen und zur Bewegung zu motivieren, damit sich Muskel aufbauen können und sich sein Gesamtzustand schnell bessert. "Mark" wird dabei natürlich mit Medikamenten unterstützt, die er so recht und schlecht mit einem Löffel Honig runterschluckt.
Das gesamte Bärenwald-Team und alle Mitarbeiter von Vier Pfoten drücken dem Braunbären natürlich fest die Daumen, damit er sich bald erholt und endlich sein wohlverdientes zweites Leben genießen kann. Wir schließen uns hier natürlich gerne an!