Wildtiere
Kroko-Dame legt ohne Männchen befruchtete Eier
In einem Zoo von Costa Rica ist es einem weiblichen Krokodil gelungen von selbst schwanger zu werden. Forscher gehen der Sache auf den Grund.
Forscher der Virginia Tech, die sich auf die sogenannte "Parthenogenese" - was soviel bedeutet wie "Jungfrauengeburt" - spezialisiert haben, untersuchen derzeit eine Krokodilsdame im Zoo von Costa Rica (Zentralamerika). Das weibliche Reptil schaffte es angeblich von selbst schwanger zu werden.
Gelege sind nicht ungewöhnlich
Laut den Wissenschaftlern sei es prinzipiell nichts ungewöhnliches, wenn Krokodilsmädchen in Gefangenschaft trotzdem Eier legen. Diese werden meist von den Tierpflegern als nicht lebensfähig angesehen und entsorgt. In einem Ei der jungfräulichen Dame wurde allerdings ein Fötus entdeckt, obwohl sie bereits 14 Jahre lang von ihren Artgenossen isoliert war. Die Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse, die auch in der Zeitschrift "Biology Letters" der Royal Society nachzulesen sind:
Von insgesamt 14 Eiern wurden sieben Stück künstlich ausgebrütet. In einem davon befand sich ein weiblicher, aber toter Fötus. Das Erbgut des Nachwuchses wurde analysiert und erhielt beinahe völlig identische Erbmerkmale des Muttertiers - es war also tatsächlich kein männliches Tier im Spiel gewesen.
Biologischer Prozess
Bei der Krokodame wurde - vereinfacht erklärt - der zweite und notwendige Satz von Chromosomen zur Erschaffung neuen Lebens, nicht von einem Spermium sondern durch einen körpereigenen Prozess, genannt: "terminal fusion automixis" ergänzt. Die genetische Vielfalt ist aber durch diese mögliche Art der Fortpflanzung nicht gegeben und jedes "unbefleckt empfangene" Jungtier ist eigentlich ein Klon der Mutter. Um den Fortbestand der Art zu sichern, ist es aber durchaus eine faszinierende Alternative die evolutionär betrachtet wohl auch öfter bei Schlangen, Krokodilen und auch Vögeln vorkam, als wir wissen.