Haustiere

Tierschützer grillen "Menschenbaby" am Stephansplatz

PETA liebt Provokation im Kampf gegen Tierleid und Ungerechtigkeit. Am 28. Juli grillten sie deshalb ein "Menschenbaby" am Stephansplatz.

Christine Kaltenecker

"Heute gibt's Baby statt Ferkel oder Kalb, denn wo ist der Unterschied?" - Die neueste Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA ist nichts für schwache Nerven und regt doch zum Nachdenken an. Am 28. Juli standen Aktivisten mitten in der Wiener Innenstadt, am Stephansplatz, luden zum "Babycue" und grillten symbolisch ein "Menschenbaby". Die Babypuppe wurde zu diesem Zweck sogar mariniert und mit einem Äpfelchen im Mund am Grill hin und her gewendet.

Mitleid? Warum hier?

Sinn und Zweck dieser sehr anschaulichen Kampagne ist ein Umdenken der Bevölkerung, denn warum löst der Anblick eines "Menschenkindes", oder auch Hundes am Grill Empörung aus, während ein Kalb oder Ferkel als völlig selbstverständlich erachtet wird. "Jedes Baby will leben, egal, welcher Tierart es angehört", so Jens Vogt, Aktionskoordinator bei PETA. „Mit unserer Aktion appellieren wir an das Mitgefühl der Menschen. Wir möchten sie animieren, anstatt zerstückelter Körperteile eines Tierkindes lieber Gemüse oder Fleischalternativen auf den Grill zu legen.“

Gegen Doppelmoral

Die Tierrechtsorganisation macht sich bereit seit Jahren gegen den sogenannten "Speziesismus" stark. Dies bedeutet, dass die menschliche Denkweise willkürlich zwischen Haus- und Nutztieren unterscheidet. Während die Katze im Bett schläft und vier verschiedene Futternäpfe bekommt, wird ein Rind oder Schwein diskriminiert und als weniger wertvoll erachtet. Doch jedest Tier empfindet Schmerzen, Angst, Freude oder Leid.

Österreicher töten 106 Millionen Lebewesen pro Jahr

PETA weist darauf hin, dass viele Menschen hinter Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft nicht das getötete Lebewesen sehen. Doch allein in Österreich werden jährlich 106 Millionen Landlebewesen ihres Fleisches wegen in enge Ställe eingepfercht und enthornt. Ihnen werden die Schwänze abgeschnitten und männliche Tiere werden teils ohne Betäubung kastriert. Im Schlachthof wird ihnen die Kehle durchgeschnitten – oftmals nur mit unzureichender Betäubung, sodass sie langsam und qualvoll ausbluten. Ganz gleich, ob „Bio“ oder konventionelle Haltung: 100 Prozent aller für den menschlichen Verzehr vorgesehenen Tiere werden getötet, lange bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreichen.

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