Wildtiere
Ausgerottete Art sorgt in Schönbrunn für Nachwuchs
Nicht nur eine, sondern gleich zwei ganz seltene "Mhorrgazellen" erblickten im Tiergarten Schönbrunn das Licht der Welt. Die Freude ist riesig.
„Meistens liegen die beiden Kleinen gemütlich im Gras und sonnen sich", berichtet der zuständige, zoologische Kurator Folko Balfanz über den neuen Nachwuchs im Tiergarten Schönbrunn freudig. Die zwei Jungtiere der äußerst seltenen Mhorrgazellen erblickten im April das Licht der Welt und sind momentan der ganze Stolz des historischen Zoos in Wien.
"Mhorr" bedeutet "Fohlen"
Da diese Gazellen dank ihrer Rückenfärbung den Fohlen der arabischen Pferde ähnlich sehen, erhielten sie auch den passenden Namen. Mhorrgazellen sind im nordwestlichen Afrika heimisch. Ihr Bestand wurde allerdings stark dezimiert und so leben heute nur noch wenige hundert Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Ursachen dafür sind der Verlust von natürlichen Weideflächen in der afrikanischen Savanne, die unkontrollierte Jagd und die Wilderei. In den 1980er Jahren galt die Mhorrgazelle in der Wildbahn bereits als ausgerottet.
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Eine Erfolgsgeschichte
„Im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) wurde die Tierart seither in einigen wenigen Zoos wie dem Tiergarten Schönbrunn erfolgreich nachgezüchtet. Einige Nachzuchttiere konnten bereits im ursprünglichen Verbreitungsraum in geschützten Gebieten wiederangesiedelt werden – eine weitere Erfolgsgeschichte unserer gemeinsamen Arbeit “, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Dass sich der Tiergarten Schönbrunn intensiv für die Arterhaltung einsetzt, ist kein Geheimnis. Erst unlängst wurde eines der letzten Männchen der Rotspiegelamazonen mit der AUA nach Wien geflogen, um mit dem Schönbrunner-Weibchen fleißig Nachwuchs zu zeugen.