Wildtiere

Alles rosa in Schönbrunn: "Suryas" Baby ist ein Mädchen

Im Tiergarten Schönbrunn steigen rosa Luftballons aus dem Orang-Utan Gehege, denn das im Juni geborene Jungtier ist ein Mädchen.

Christine Kaltenecker
Dem kleinen Knuffelchen konnte endlich unter den "Rock" geschaut werden: Ein Mädchen.
Dem kleinen Knuffelchen konnte endlich unter den "Rock" geschaut werden: Ein Mädchen.
©Daniel Zupanc

Am 6. Juni kam heuer ein entzückendes und ersehntes Orang-Utan Baby im Tiergarten Schönbrunn zur Welt ("Heute" berichtet). Die Primaten brauchen vor allem in der ersten Zeit viel Ruhe, um zu dem Nachwuchs die wichtige Bindung aufzubauen, weshalb man die artgeschützten Tiere nicht stresste, um das Kleine genau zu untersuchen. Es hängt am Bauch seiner Mutter, trinkt an der Brust und schläft danach friedlich ein und ...? Ließ sich endlich unter den Rock gucken: Ein Mädchen wird die Familie im historischen Zoo jetzt eine lange Zeit begleiten, denn nur männliche Orang-Utans ziehen weiter weg, um sich im besten Fall ihr eigenes Revier zu suchen.

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    Vor rund einem Monat erblickte im Tiergarten Schönbrunn ein Orang-Utan-Jungtier das Licht der Welt.
    Vor rund einem Monat erblickte im Tiergarten Schönbrunn ein Orang-Utan-Jungtier das Licht der Welt.
    ©Daniel Zupanc

    Der Papa ist entspannt

    Das Jungtier hat sich in den letzten vier Wochen unter der Fürsorge der Mutter prächtig entwickelt. Orang-Utan-Weibchen versorgen ihren Nachwuchs selbstständig, ohne männliche Verstärkung. Dabei formen sie eine enge Bindung mit dem Jungtier und bringen ihm über Jahre hinweg alle lebensnotwendigen Fertigkeiten wie Klettern, Nahrungssuche oder notwendiges Sozialverhalten bei. Auch die übrigen Gruppenmitglieder zeigen bereits Interesse. Wenn das Jungtier etwas größer ist, wartet bereits der letztjährige Nachwuchs als Spielgefährtin. Über die tolle Entwicklung bei den Orang-Utans freut sich nicht nur der Tiergarten Schönbrunn. "Unser junges Orang-Weibchen ist genetisch ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. So können wir etwas zum Aufbau einer Reservepopulation außerhalb des Lebensraumes beisteuern. Mit unseren zugezogenen Weibchen und dem weiblichen Nachwuchs haben wir einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zuchtgruppe gelegt", so Folko Balfanz, zoologischer Abteilungsleiter.

    Intakte Waldgebiete schützen

    Auch im natürlichen Lebensraum setzt sich der Tiergarten für Orang-Utans ein. Denn die Tiere sind vor allem durch den Verlust geeigneter Habitate stark gefährdet. Darum unterstützt der Tiergarten Schönbrunn die Schutzbemühungen des Hutan-Projekts in der Region Kinabatangan auf der Insel Borneo. Im Rahmen des Projektes werden geeignete Korridore zwischen intakten Waldgebieten erforscht und wiederaufgeforstet, um Wildtieren Wanderungen zu ermöglichen. Die Bemühungen kommen nicht nur den Orang-Utans, sondern auch Nasenaffen, Müller-Gibbons, Borneo-Zwergelefanten, Sunda-Nebelpardern sowie Malaienbären zugute und fördern die Biodiversität.