Oberösterreich
Tiere unterm Christbaum – die Helfer sind stinksauer
Der Ärger bei den Tierheimen ist groß. Nachdem sie erst kürzlich unterm Christbaum gelandet sind, werden die ersten Vierbeiner nun wieder ausgesetzt.
Es ist noch keine zwei Wochen her: Trotz einschlägiger Warnung vieler Tierschutzorganisationen legten auch heuer wieder Menschen Tiere als Geschenke unter die Tanne – oft mit dem Ergebnis, dass die Vierbeiner kurze Zeit später ausgesetzt oder abgegeben werden.
Bei der Pfotenhilfe Lochen hat die "Saison" heuer schon früh begonnen. Noch vor dem Jahreswechsel wurden zwei Degus auf dem A8-Rastplatz Murau Ost (Bezirk Schärding) in einem Karton gefunden.
Helfer sauer, bitte um Hinweise
Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler vermutet, dass die beiden Nager "unerwünschte" Weihnachtsgeschenke waren. "Dass Tiere als Weihnachtsgeschenke ungeeignet sind, ist leider immer noch nicht zu allen Menschen durchgedrungen", ärgert sie sich.
Die Organisation will sich damit aber nicht abfinden und bittet nun um Hinweise, sollte jemand die Tat beobachtet haben.
Jahr für Jahr spiele sich nach dem Fest der Nächstenliebe die gleiche Tragödie ab. "Manche Menschen sind unbelehrbar und behandeln Tiere noch dazu wie Müll", ist Stadler erschüttert.
Das Schlimmste stehe den Aufnahmeorganisationen aber noch bevor. "Meistens halten die Besitzer ein paar Wochen durch, dann landen die Fellnasen bei uns", prognostiziert die Pfotenhilfe-Chefin.
Spätestens zu den Semesterferien rechnet sie mit einem deutlichen Anstieg bei den Abgabezahlen. "Die Leute wollen auf Skiurlaub fahren, da stehen die Tiere oft im Weg", befürchtet Stadler.
Die Heime und Organisationen stünden im Moment vor einer doppelten Herausforderung: "Der richtige Ansturm kommt erst. Gleichzeitig vermitteln wir weniger Tiere als noch im letzten Jahr", berichtet die Tierschützerin. Sie vermutet die steigenden Preise dahinter, denn auch Futter koste nun um zehn bis 20 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
51 Hunde nach Tod von Besitzerin bald obdachlos
Großes Drama um eine ganze Horde an Vierbeinern auch auf einem Grundstück im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Dort hatte eine Frau 51 Hunde gehalten, weil sie kürzlich verstarb, sind die Dutzenden Tiere jetzt herrenlos. Bis Ende Februar soll das Haus der Verstorbenen geräumt sein, auch die Hunde müssen weg.
Die zuständige Amtstierärztin bat das Tierheim Bruck rund um Obfrau Anna Zwettler um Hilfe bei der medizinischen Grundversorgung sowie der Vermittlung der Fellnasen. Eine Mammut-Aufgabe für das Tierheim-Team, das das Wort "Animal Hoarding" zwar nicht in den Mund nimmt, aber sehr wohl darauf aufmerksam macht, dass so eine hohe Anzahl an Hunden sogar für die organisierten Helfer kaum zu managen sei. "Heute" berichtete.