Haustiere
Ohne sie geflüchtet – nur wenige überlebten Tierheim-Hö
Seit 42 Tagen steht die Ukraine unter Beschuss russischer Truppen. Ein Krieg, der auch Tierleben fordert, wie Bilder aus einem Tierheim zeigen.
Es war ein trauriger und grauenvoller Anblick, der sich den Tierschützern am vergangenen Wochenende in einem Vorort von Kiew bot. Das Tierheim in Borodyanka war seit der russischen Invasion der Ukraine praktisch unzugänglich. Nun sind die Streitkräfte jedoch abgezogen und Freiwillige konnten die Anlage am Samstag endlich betreten.
"Auf etwas Derartiges kann man sich innerlich nicht vorbereiten. Bei der Ankunft brachen wir alle in Tränen aus. Die Schreie der Helfer waren lauter als die der überlebenden Hunde", schreibt Marc von der Tierschutzorganisation "Have a Heart Equine Sanctuary" auf Facebook. Im März hatte der Tierschützer den langen Weg von Südafrika bis in die Ukraine auf sich genommen, um dort Tieren zu helfen und so viele, wie möglich zu retten.
Katzen verschwunden
Die Betreiber des Tierheims in Borodyanka waren offensichtlich bereits zu Beginn des Krieges geflohen, hatten die Hunde jedoch – eingesperrt in ihren Zwingern – zurückgelassen. 30 Tage lang ohne Wasser und Futter. "Sie starben den schlimmsten Tod aller Zeiten und manche wurden von den anderen Hunden gefressen, um zu überleben", so Marc. Tatsächlich hatten es über 200 Tiere wie durch ein Wunder geschafft zu überleben.
Sämtliche Katzen waren indes nicht mehr im Heim – warum, ist unbekannt. Die Tierretter vermuten, dass sie bereits zu Kriegsbeginn nach Kiew ausgelagert wurden.
Reine Eigeninitiative
Die Helfer holten die toten, völlig abgemagerten Hunde aus den Zwingern und retteten, was noch zu retten war. Viele der überlebenden Fellnasen waren stark geschwächt, dehydriert und traumatisiert, teils in lebensbedrohlichen Zuständen. Sie werden derzeit privat tierärztlich behandelt. Hunde, die sich noch in einem guten Allgemeinzustand befanden wurden am Montag evakuiert und in sichere Unterkünfte gebracht.
Der Einsatz der Helfer in Borodyanka war reine Eigeninitiative und erfolgte ohne Beteiligung der Tierheimleitung, wie Marc auf Facebook betont.
Rechtliche Konsequenzen für Tierheimleitung
Über die mutmaßliche Untätigkeit der Direktorin, die ihr anvertrauten Tiere bei der eigenen Flucht nicht auch zu retten, hatte sich in den letzten Wochen in sozialen Medien Empörung breitgemacht. In vielen Kommentarspalten fordern Leser rechtliche Konsequenzen für das Vorgehen der Direktorin: Sie hätte die Hunde beim Verlassen der Anlage wenigstens freilassen können, so der Vorwurf.
Der ukrainische Tierschutzverein UAnimals erklärte mittlerweile via Facebook, dass man gegen die Tierheim-Leitung eine Strafverfolgung anstrenge.
BITTE UM SPENDEN
Damit den Hunden weiterhin geholfen werden kann und sie nicht erneut Hunger leiden müssen bittet die Organisation um Spenden:
ABSA Bank
ACC: 4095653567
Bonnievale branch
Cheque account
Ref: Ukraine shelter
Oder unter: www.payfast.co.za