Haustiere
Wenn es juckt – So kompliziert ist der Floh wirklich
Wenn die Tage länger werden, sind Mensch und Tier natürlich vermehrt an der frischen Luft. Doch dort lauern kleine, bissige Blutsauger.
Nicht etwa Zecken bereiten Haustierhaltern schlaflose Nächte, sondern Flöhe. Warum? Weil Flohbefall wesentlich schwerer zu bekämpfen ist und auch meistens die gesamte Wohnung betrifft. Jetzt wo Tage länger und Temperaturen milder werden, lauern die kleinen Blutsauger praktisch überall, weshalb Experten der Tierrechtsorganisation Peta warnen und zu einer regelmäßigen Flohprophylaxe bei Hund und Katz' raten.
„"Ist der Floh erstmal im Fell, wird es kompliziert ..." “
"Hunde und Katzen sollten regelmäßig einer Flohprophylaxe unterzogen werden", so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. "Ist ein echter Flohbefall erstmal vorhanden, kann es ziemlich kompliziert werden, Vierbeiner und die Umgebung wieder flohfrei zu bekommen. Insbesondere in den wärmeren Monaten ist eine ausreichende Kontrolle notwendig, um die Tiere vor den flinken Parasiten zu schützen".
So erkennst du den Floh
Flöhe mit dem freien Auge zu erkennen ist ziemlich schwierig, aber es sind kleine, braune Wesen die optisch an ein Samenkorn erinnern und wirklich weit springen können. Hat der Hund, oder die Katze Flöhe werden sie sich vermehrt kratzen und lecken. Manche reagieren sogar allergisch auf den Floh und beißen sich regelrecht blutig. Dort wo weniger dichtes Fell wächst - in den Achselhöhlen und zwischen den Leisten beispielsweise - hat man gute Chancen den Floh am Kot zu erkennen: Klitzekleine dunkle Bröckchen, die aussehen wie eingetrocknete Erde. Kämmt man diese Krümel auf ein Taschentuch, werden sie in Verbindung mit Wasser rötlich, was den Flohbefall beweist.
Jetzt wird es eklig
Sind Hunde oder Katzen befallen, ist auch immer von einem Befall der Umgebung auszugehen, denn nur fünf Prozent der Flohpopulation befindet sich auf den Tieren, 95 Prozent leben in der Umgebung. Ein Floh legt bis zu 50 Eier am Tag, diese fallen dann in der Nähe der Tiere ab, meist in der Wohnung, auf Sofas, Teppichen oder auch im Bett.
Innerhalb von drei Wochen bis zu 16 Monaten entwickeln sich abhängig von Temperatur und Raumfeuchte die Larven und Puppen. Daher ist es besonders wichtig, auch die Wohnung ausgiebig zu säubern, alle Fugen intensiv zu putzen, Teppiche und Hundekörbchen sowie Bett- und Kissenbezüge zu erneuern oder ausreichend zu reinigen. Bei mindestens 60 Grad müssen auch Spielzeuge heiß gewaschen oder für mindestens zehn Tage in der Gefriertruhe gelagert werden, um die Parasiten endgültig loszuwerden.
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Vorbeugung
Die Beratung durch tierärztliches Fachpersonal ist unerlässlich. Hunde- und Katzenhalter können entsprechende Präparate kaufen und sich beim Tierarzt auch über die Vorsorge informieren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, von entsprechend behandelten Halsbändern über Spot-on-Präparate bis hin zu Sprays und diversen Ölen oder Tabletten. Aber Vorsicht: Manche Präparate sind zwar für Hunde ohne Probleme anwendbar, für Katzen können sie jedoch lebensgefährlich sein, da die Tiere einen anderen Stoffwechsel als Hunde haben. Wenn Katzen und Hunde im selben Haus wohnen, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Präparate auch für Katzen ungefährlich sind und bei einem Flohbefall nicht eigenmächtig umgewidmet werden.
Der letzte WICHTIGE Schritt
Hunde und Katzen sind nach einem Flohbefall unbedingt zu entwurmen, denn Flöhe übertragen den Gurkenbandwurm. Juckende Stellen benagt das Tier häufig auch mit dem Mund, hierbei werden Flöhe mit verschluckt. Flöhe tragen Bandwurmfinnen in sich, die sich im Darm des Wirts zu erwachsenen Bandwürmern entwickeln. Auch Menschen können sich mit dem Gurkenbandwurm infizieren. Häufig sind Kinder davon betroffen.